ASIEN/LIBANON - Maronitische Bischöfe: Rückkehr der syrischen Flüchtlinge unabhängig von einer politischen Lösung des Konflikts

Freitag, 7 Dezember 2018 mittlerer osten   ostkirchen   flüchtlinge   kriege   geopolitik  

wilpf.org

Bkerké (Fides) - Der Libanon "kann die Last der syrischer Flüchtlinge nicht länger tragen", und deshalb sei es dringend notwendig, "die politische Lösung des Konflikts in Syrien von der notwendigen Rückkehr der Vertriebenen in ihre Häuser zu trennen", so die maronitischen Bischöfe anlässlich ihres letzten Treffens am Donnerstag, dem 6. Dezember, im Patriarchat in Bkerké. Nach Ansicht der maronitischen Bischöfe muss der Rückführungsprozess syrischer Flüchtlinge so bald wie möglich beginnen, ohne auf die vollständige politische Lösung des Konflikts zu warten, der in Syrien seit 2011 anhält.
Am Freitag, dem 30. November, traf sich der libanesische Außenminister Gebran Bassil mit dem Staatssekretär für Beziehungen mit den Staaten im Vatikan, Erzbischof Paul Richard Gallagher. Im Rahmen des Gesprächs ginge es um die Position des Vatikans bezüglich der Rückführung der syrischen Flüchtlinge, die im Libanon Zuflucht gefunden haben. Bei dem Treffen hatte der libanesische Minister gegenüber Erzbischof Gallagher die schwerwiegenden Gründe dargelegt, weshalb der Libanon den wirtschaftlichen Notstand und die Sicherheitsprobleme in Verbindung mit der Präsenz von mehr als einer Million syrischer Flüchtlinge auf dem libanesischen Territorium nicht länger tragen kann.
"Der Libanon bittet nur darum, die sichere Rückkehr von Flüchtlingen, die zurückkehren möchten, nicht zu behindern", betonte Gebran Bassil in einer Erklärung nach seinem Treffen mit Erzbischof Gallagher.
Im Vorfeld des Treffens zwischen dem libanesischen Minister und dem hochrangigen Vatikanvertreter hatten libanesische Medien berichtet, dass Erzbischof Gallagher angeblich die gegenwärtige Lage in Syrien als Hindernis für eine mögliche und wünschenswerte Rückkehr syrischer Flüchtlinge betrachtet.
(GV) (Fides 7/12/2018).


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