AFRIKA/KENIA - Die Folgen der Dürre im Nordosten Kenias weiten sich aus: es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen Bauern, Lebensmittelraten für Flüchtlinge müssen reduziert werden

Dienstag, 21 März 2006

Nairobi (Fidesdienst) - Die anhaltende Dürre, unter der die nordöstlichen Regionen Kenias seit langem leiden, hat schwerwiegende soziale Auswirkungen. Wie die Nichtregierungsorganisation Oxfam International mitteilt, haben viele Bauern ihr Vieh infolge des Wassermangels verloren und es könnte bis zu 15 Jahre dauern bis der ursprüngliche Bestand wieder vorhanden sein wird, wenn Regierung und Spendenwillige nicht rechtzeitig helfen. Rund 3,5 Millionen Menschen sind in Kenia von der Hungersnot betroffen, größtenteils Bauern und Hirten, die von der Landwirtschaft und der Viehzucht leben.
Der Wassermangel führt unterdessen am vergangenen Wochenende auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Hirten aus Kenia und Uganda, an der Grenze zwischen den beiden Ländern. Dabei sollen nach Angaben der ugandischen Armee mehrere Viehzüchter aus beiden Ländern getötet worden sein, als am Samstag, den 18. März 150 Viehdiebe des kenianischen Pokot-Volkes in das Dorf Sundet im Distrikt Bukwa im Nordosten Ugandas einfielen. Die ugandische Armee versuchte die Banditen unter anderem auch durch Einsatz von Kampfhubschraubern zur Flucht zu bewegen. Mehrere Menschen wurden dabei bei den Auseinandersetzungen mit den ugandischen Soldaten getötet.
Auch wenn es zwischen den Hirtenvölkern, die an der Grenze zwischen Kenia und Uganda Leben immer wieder zu Viehdiebstahl kommt, handelt es sich bei der jüngsten Episode, nach Angaben der Mitarbeiter von Hilfsorganisationen vor Ort um eine Folge der Dürrekatastrophe.
Zur Bekämpfung der Lebensmittelnot bittet das Welternährungsprogramm (WFP) um Spenden in Höhe von 170 Millionen Dollar. Unterdessen gab das WFP bekannt, dass die Lebensmittelraten für rund 230.000 somalische und sudanesische Flüchtlinge in zwei Aufnahmelagern im Nordosten des Landes infolge fehlender Fonds reduziert werden müssen. Wie ein verantwortlicher Mitarbeiter des WFP mitteilt, werden die Flüchtlinge mit 1.750 Kalorien versorgt, was eine Reduzierung um 20% der normalen Lebensmittelrate bedeutet. (LM) (Fidesdienst, 21/03/2006 - 28 Zeilen, 300 Worte)


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