AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - „Der bereits eingeschlagene Weg der Versöhnung ist gefährdet“

Samstag, 1 Dezember 2018

SMA

Bossangoa (Fides) - "Trotz des Engagements der katholischen Kirche für Frieden und Geschwisterlichkeit und unserer uneingeschränkten Solidarität mit allen Menschen in Not, unabhängig von Glauben und politischer Überzeugung, wurden wir ins Visier genommen", so Bischof Nestor Désiré Nongo Aziagbia von Bossangoa in einer Erklärung.
"Priester werden getötet, Kirchen in Brand gesteckt und geschändet…. Diese Handlungen könnten als ein Weg betrachtet werden, den die zahllosen Feinde des Friedens beschreiten, um uns in den religiösen Konflikt zu drängen", so Bischof Nongo, der sich dabei einen Bericht bezieht, in dem er mehreren Episoden dokumentiert, zu denen es in seiner Diözese im Oktober und November gekommen war.
Der Bischof berichtet von zahlreichen schwerwiegenden Zwischenfällen, an denen zum Teil UN- Friedenssoldaten beteiligt waren, die die muslimischen ehemaligen Seleka-Milizionäre unterstützt und geschützt haben sollen, als diese Flüchtlingslager und die kirchlichen Einrichtungen, in denen Vertriebene untergebracht sind, angegriffen haben.
„Nach den Vorfällen, die zur Zerstörung von Flüchtlingscamps, Privathäusern in den Stadtvierteln Nachbarschaft von Tarabanda und Yabende und des Pfarrhauses der katholischen Pfarrei Unserer Lieben Frau von der Unbefleckten Empfängnis von Batangafo führten, habe ich vom 12. bis 16. November 2018 bei Ortsbesuchen die Schäden schätzen lassen. Dabei wurde ich vom Joint Protection Team (JPT) der Mission der Vereinten Nationen in der Zentralafrikanischen Republik (MINUSCA) unterstützt, insbesondere von acht Mitarbeitern aus dem Büro von Bossangoa und sechs aus dem Hauptquartier in Bangui", so der Bischof.
Bischof Nongo drückte seine Enttäuschung über die Folgen der Vorfälle aus, die von den UN-Einheiten nicht verhindert wurden, und beklagt die humanitäre Notlage, die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Christen und Muslimen sowie die zunehmende Unsicherheit und Misshandlung von Zivilisten. Der bereits eingeschlagene Weg der Versöhnung, bedauert der Bischof abschließend, sei jetzt gefährdet.
(NN/AP) (Fides 1/12/2018)


Teilen: