AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Kardinale Souraphiel: “Rund 80 Prozent der jugendlichen Auswanderer gehen in andere afrikanische Länder“

Dienstag, 30 Oktober 2018 migranten   bischofssynode  

Rom (Fides) - “Nur 20 Prozent der jugendlichen Auswanderer gehen in den Nahen Osten oder nach Europa. 80 Prozent bleiben in Afrika. So findet die große Migration junger Menschen in Afrika selbst statt", bekräftigt Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel, Erzbischof von Addis Abeba, am Rande der XV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode zum Thema Jugend.
Kardinal Souraphiel beklagt "den Mangel an Regierungsführung", den er als Ursache dafür betrachtet, dass junge Afrikaner ihr Land verlassen. Daraus leiten sich seiner Ansicht nach auch die anderen Übel ab, unter denen die verschiedene Staaten des Kontinents leiden: "Korruption und Konflikte, die manchmal auch zu Bürgerkriegen führen". Und wo Kriege stattfinden, so der Kardinal, gibt es den Waffenhandel, "ein großes Geschäft in Afrika für europäische, amerikanische, chinesische Länder und auch für einige Entwicklungsländer“.
In Bezug auf die Synode betonte Kardinal Souraphiel, dass alle jungen Menschen in der Welt angesprochen werden müssen, nicht nur die Jugendlichen in den Industrieländern. "In einigen Regionen“, so der Kardinal abschließend, „müssen wir uns eingestehen, dass es für junge Menschen um die grundlegende Frage des Überlebens geht. An erster Stelle müssen wir deshalb über das Überleben sprechen, bevor wir über andere Themen reden, wie das Internetzeitalter oder moderne Technologien".
(L.M.) (Fides 30/10/2018)


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