AMERIKA/COSTA RICA - „Ein Gesetz mit menschlichem Antlitz sollte das Gemeinwohl aller Menschen im Blick haben“. Mittelamerikanische Bischöfe äußern sich besorgt zur Reform der Zuwanderungsgesetze

Freitag, 17 März 2006

San José (Fidesdienst) - Die mittelamerikanischen Bischöfe äußern sich besorgt zur Reform der Zuwanderungsgesetze in den Vereinigten Staaten und fassen ihre Befürchtungen in einer Verlautbarung zusammen, die die Unterschrift von Bischof José Francisco Ulloa Rojas von Cartago (Costa Rica) und von Bischof Angel Sancasimiro Fernandez von Cidad Quesada (Costa Rica) trägt. Bei den Unterzeichnern handelt es sich jeweils um den Vorsitzenden und den stellvertretenden Vorsitzenden des Sekretariats der Mittelamerikanischen Bischöfe (SEDAC). Die Bischöfe vertreten die Ansicht, dass das Gesetz H.R. 4437 „eine verheerende Katastrophe wäre und tausende Menschen, Familien und Gemeinschaften“ betreffen würde, da gegenwärtig die Überweisungen aus den Vereinigten Staaten, die zweitgrößte Einnahmequelle in Mittelamerika darstellen. Deshalb fordern die Bischöfe in ihrer Verlautbarung, dass bei der Debatte ein „Gesetz mit menschlichem Antlitz“ in Betracht gezogen werden sollte, „das das Gemeinwohl aller Menschen im Blick hat, die nach Alternativen zur schweren Wirtschaftskrise in der mittelamerikanischen Region suchen“.
Im Fall, dass ein solches Gesetz gebilligt werden sollte, „wird es die Bevölkerung dazu führen, noch größere Risiken einzugehen, um eine Arbeitsstelle in den Vereinigten Staaten zu bekommen und es wird eine noch größere Welle von Migrationen geben, die die illegale Zuwanderung und den Menschenhandel fördert“. Außerdem werde die Gewalt und die wirtschaftliche und politische Instabilität zunehmen. Angesichts dieser Sorgen, fordern die mittelamerikanischen Bischöfe, dass „diese Auswirkungen in Betracht gezogen werden“, die nicht nur für Mittelamerika gelten, sondern langfristig gesehen auch für die Vereinigten Staaten. Die Bischöfe weisen darauf hin, dass Zuwanderer „ein Recht auf Würde haben“ wie alle Menschen, deshalb fordern sie „humanitäre Maßnahmen für die Arbeiter in den Vereinigten Staaten, die eine Familienzusammenführung erleichtern“. „In einer globalisierten Welt“, so die Bischöfe, „wind wir alle zur Solidarität mit Ausgeschlossenen und Randgruppen berufen. Für Zuwanderer und für die Kirche darf es weder Mauern noch Grenzen geben, sondern vielmehr Brücken, die uns wie Brüder und Schwestern vereinen“. (RG) (Fidesdienst, 17/03/2006 - 29 Zeilen, 324 Worte)


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