AFRIKA/NIGERIA - „Durch Wahrheit neue Hoffnung schenken“, wollen die Bischöfe Nigerias zum Abschluss ihrer Vollversammlung

Mittwoch, 15 März 2006

Abuja (Fidesdienst) - „Als Hirten des Gottesvolkes in unserem Land sind wir berufen Zeugnis von der christlichen Hoffnung abzulegen. Die Hoffnung ist die Gnade, das Gott uns durch den Sieg Jesu Christi über den Tod geschenkt hat“, so die nigerianischen Bischöfe in ihrer Verlautbarung zum Abschluss der Vollversammlung der Bischofskonferenz, die vom 6. bis 11. März in Abuja tagte.
„Wir können nur Hoffnung schenken, wenn wir die Wahrheit sagen. Als katholische Bischöfe Nigerias haben wir die Pflicht uns so zu äußeren, dass wahre Hoffnung entsteht“, bekräftigen die Bischöfe in ihrer Verlautbarung, in der sie auch die gegenwärtige Lage des Landes analysieren.
In der Verlautbarung betonten die nigerianischen Bischöfe die Existenz von „Zeichen der Hoffnung“ und nennen in diesem Zusammenhang: die Rolle der nigerianischen Friedenseinheiten in verschiedenen Ländern Afrikas, in denen noch Krieg herrscht; die Entwicklung im Bereich der Telekommunikation, die Arbeitsplätze vor allem für junge Menschen geschaffen hat; die Maßnahmen der Regierung zur Förderung der Attraktivität des Landes als Fremdenverkehrsziel; der hohe Umfang der Erdölexporte. Insbesondere erwähnen die Bischöfe in diesem Abschnitt auch die bevorstehende Volkszählung, wobei die Bischöfe die Bürger des Landes zur Teilnahme auffordern.
Auf kirchlicher Ebene wird vor allem die Errichtung der beiden neuen Diözesen Awgu und Uromi und die Weihe der Beiden Bischofe John Okoye und Augustine Akubeze erwähnt.
„Trotz dieser Zeichen der Hoffnung brauchen die Nigerianer noch dringend notwendig eine ausreichende und stabile Strom- und Wasserversorgung und gute Straßen“, so die Bischöfe. „Die Unsicherheit bedroht das das Leben und das Eigentum vieler Bürger des Landes und zwingt sie dazu in der Angst zu Leben und dies schreckt auch ausländische Investoren und Touristen ab.“
Die Bischöfe äußern sich auch zur jüngsten Gewalt: „Wir bedauern die Gewalt und verurteilen mit Nachdruck die schrecklichen Morde an unschuldigen Muslimen und Christen, einschließlich unseres katholischen Priesters Michael Gajerea aus der Diözese Maiduguri, der auf brutale Weise ums Leben kam. Wir beten für seine ewige Ruhe und die Ruhe aller, die ihr Leben verloren haben. Wir bieten unseren Beistand all denjenigen an, die einen geliebten Angehörigen verloren haben oder bei den Unruhen verletzt oder verstümmelt wurden. Wir danken allen, die den Flüchtlingen, die ihre Heimat infolge der Gewalt verlassen haben, helfen“.
„Gott wünscht, dass die Nigerianer aller Volksstämme und Religionen in der Einheit leben und von den Ressourcen profitieren können, die er unserem Land geschenkt hat“ so die Bischöfe weiter, die die Katholiken zur Teilnahme an der zweitägigen Gebetsinitiative (27. und 28. März) der Christian Association of Nigeria für die Opfer der Auseinandersetzungen teilzunehmen.
Die Bischofskonferenz äußert sich schließlich besorgt hinsichtlich der „Aktivitäten einiger einheimischer und ausländischer Gruppen, die das Gesetz für die Schaffung eines Nationalen Institutes für Fortpflanzungsmedizin befürworten, dessen Programm nicht eindeutig ist und die Heiligkeit des Lebens, der Ehe und der Familie nicht fördert. Wir bitten alle Männer und Frauen guten Willens, sich uns anzuschließen und die Kultur des Todes in all ihren Formen zu verurteilen und eine Kultur des Lebens zu fördern.“
Im Verlauf der Vollversammlung wurden verschiedene Ämter neu besetzt. Erzbischof Felix Alaba Job von Ibadan ist neuer Vorsitzender der Bischofskonferenz und Erzbischof Ignatius Kaigama von Jos wurde in das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. (LM) (Fidesdienst, 15/03/2006 - 44 Zeilen, 531 Worte)


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