AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Apostolisches Vikariat Harar: Bäckerei soll Arbeitsplätze schaffen und kirchliche Sozialeinrichtungen finanzieren

Freitag, 31 August 2018 entwicklung   kooperation   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   mission   solidarietät   bildung   berufsausbildung   lebensmittelsicherheit  

Harar (Fides) - Die Diözese Harar in Äthiopien setzt künftig auf die Herstellung von Brot zur Unterstützung der katholischen Sozialarbeit. Im Herbst soll in Dire Dawa ein erstes Pilotprojekt für die Herstellung und den Verkauf von Brot starten und im Laufe des Jahres 2019 wird eine industrielle Bäckerei mit einem Labor, einer Bäckerschule und einem Geschäft für der Verkauf eingerichtet werden Der Erlös wird an Schulen, Waisenhäuser und Kliniken der katholischen Gemeinde in der Region verteilt. Die Idee dazu hatte der Kapuzinerpater Angelo Pagano, der als Missionar in Äthiopien und Kamerun tätig war. Nach seiner Ernennung zum Apostolischen Vikar von Harar, sah Bischof Pagano sich mit einer umfassenden Struktur sozialer Einrachtungen der Kirche (Schulen, Waisenhäuser, Kliniken) konfrontiert, die für die Region von grundlegender Bedeutung ist, deren Instandhaltung jedoch finanzielle Mittel erfordert. Deshalb machte er sich Gedanken darüber, wie die Einrichtungen nachhaltig verwaltet werden können.
In Äthiopien gibt es viele politische und soziale Widersprüchen: 47% der Bevölkerung sind immer noch unterentwickelt, doch das Land verzeichnet auch ein rasches Wirtschaftswachstum. Laut dem jüngsten Bericht der Weltbank wird die Wirtschaft im Jahr 2018 um 8,2% wachsen und nach und nach Afrikas größter Exporteur von erneuerbaren Energien werden. Dies wird auch allmählich zu einer Änderung des Lebensmittelverbrauchs führen, die bereits im Gange ist.
Das traditionelle Gericht Äthiopiens ist das „Injera“, eine Art weiches Brot, das mit einheimischem Getreide (Teff) hergestellt und zu Gemüse, Fleisch und scharfen Soßen verzehrt wird. In den letzten Jahren wird jedoch immer mehr europäisches Brot nachgefragt.
„Bischof Pagano“, so Matteo Circosta vom Missionszentrum der Kapuziner in der Lombardei, „bat uns, ihm bei der Durchführung eines komplexen Projekts zu helfen, das zur Gründung einer Bäckerei führen sollte, die von örtlichen Jugendlichen betrieben wird, die vor Ort ausgebildet werden. Also haben wir Cesare Marinoni, den ehemaligen Vorsitzenden des Verbandes der Mailänder Bäcker und die Berufsschule der Salesianer von Don Bosco in Cinisello Balsamo um Unterstützung gebeten".
Die Diözese Harar hat ihrerseits ein Gebäude in einer der Hauptstraßen von Dire Dawa zur Verfügung gestellt. Hier wird das Pilotprojekt noch vor Ende 2018 gestartet. "Eine Mailänder Bäckerei“, so Matteo Circosta weiter, „spendete die Geräte für die Herstellungvon Brot und wir kauften sechs elektrische Öfen. Mit diesen Geräten werden wir das Projekt starten. Am Anfang werden ein Bäckermeister und Caesar Marinoni vor Ort sein, denen zwei äthiopische Jugendliche zur Seite stehen, die das Bäckerhandwerk in den letzten Monaten in der Don-Bosco-Schule erlernt haben. In den nächsten Monaten wird mit dem Bau der industriellen Bäckerei begonnen, die auf einem Gelände der Diözese entstehen wird und aus einem Labor, einer Schule und einem Laden bestehen soll. Das Projekt schafft Arbeitsplätze für elf Bäcker und es sollen gleichzeitig jeweils mehrere Lehrlinge ausgebildet werden. Das Projekt hat damit auch Ausbildungsfunktion. Die Gewinne garantieren die Eigenfinanzierung der Bäckerei, sollen aber auch finanzielle Mittel für Waisenhäuser, Schulen und Kliniken erwirtschaften".
(EC) (Fides 31/8/2018)


Teilen:
entwicklung


kooperation


missionarische Öffentlichkeitsarbeit


mission


solidarietät


bildung


berufsausbildung


lebensmittelsicherheit