AFRIKA/KAMERUN - Bischöfe wünschen „freie und transparente“ Wahlen

Freitag, 31 August 2018 wahlen   bischöfe  

Yaoundé (Fides) - „Die bevorstehenden Wahlen sind von entscheidender Bedeutung für das Land und wir hoffen, auf der Grundlage der Lehre der Kirche, dass die Menschen frei, friedlich und verantwortungsbewusst ihre Souveränität ausüben und ihre Führungskräfte wählen können“, so die Bischöfe von Kamerun in einem vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz von Kamerun, Erzbischof Samuel Kléda von Doula, unterzeichneten gemeinsamen Hirtenbrief.
Am 7. Oktober wird in Kamerun ein neuer Präsident gewählt und im Jahr 2019 folgen weitere Wahlen. Die Bischöfe erinnern an den gesellschaftspolitischen Kontext und nennen „die Krise in den Regionen Nord-West und Süd-Ost, Unsicherheit im äußersten Norden, infolge der Aktionen der Boko-Haram-Sekte und die Auswirkungen des zentralafrikanischen Konflikts auf die östliche Grenzregion ".
In den Regionen des Nordwestens und Südostens lebt eine englischsprachige Minderheit die Französisch als Amts- und Unterrichtssprache ablehnt, weshalb die Regionen am 1. Oktober 2017 symbolisch ihre Unabhängigkeit erklärten (vgl. Fides 2/10/2017).
Die existierenden Spannungen "könnten den friedlichen Verlauf der Wahlen im Land stören", warnen die Bischöfe, die dabei betonten, dass nur eine freie und transparente Abstimmung "Frieden, Stabilität und Gerechtigkeit garantieren kann".
Die Bischöfe laden alle Wähler zur Teilnahme an der Wahl ein und nennen Kriterien für die Beurteilung von Kandidaten, "die es mit der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Krise im Land aufnehmen können". "Die Kandidaten müssen sich zu unserem Volk und der internationalen Gemeinschaft verpflichten und die Einheit des Landes und die Unantastbarkeit seiner Grenzen, seine Unabhängigkeit und seine Würde im Reigen der modernen Nationen fördern", heißt es in dem Hirtenbrief. Es ist auch wichtig, Kandidaten zu wählen, die echte Lösungen für das Probleme der Korruption, den Verlust des Gemeinwohls, die Krise in den anglophonen Regionen, die soziale Ungleichheiten und Jugendarbeitslosigkeit sowie den Kampf gegen Boko Haram anbieten.
Die katholische Kirche stellt Wahlbeobachter, die von der bischöflichen Justitia-et-Pax-Kommission auf diese Aufgabe vorbereitet wurden und dazu beitragen sollen, dass die Wahlen ordnungsgemäß durchgeführt werden.
Mit dem Aufruf an die Kandidaten, „sich für den Schutz der Einheit und des Friedens im Land einzusetzen“, schließen die Bischöfe ihren Brief, indem sie Kamerun Maria, Königin des Friedens, anvertrauen.
(L.M.) (Fides 31/8/2018)


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