ASIEN/PHILIPPINEN - Kampange für die Opfer des Drogenkriegs: Pfarreien und Vereine sollen 25.000 Bäume pflanzen

Samstag, 25 August 2018 menschenrechte   drogen   gewalt   willkürliche hinrichtungen   umwelt   laudato si'  

Manila (Fides) - Ein Netzwerk von Kirche und Umweltorganisationen brachte in den philippinischen Diözesen eine Kampagne auf den Weg, in deren Rahmen Pfarreien, Gemeinden und Vereine auf den Philippinen mindestens 25.000 Bäume im Gedenken an die Opfer des „Drogen-Kriegs“ von Präsident Rodrigo Duterte pflanzen sollen. Die Kampagne beginnt offiziell am 1. September, anlässlich des Weltgebetstags für die Schöpfung und soll ein Jahr dauern. Bischof Gerardo Alminaza von San Carlos, der für die Kampagne verantwortlich ist, schreibt in einem Hirtenbrief: „Wir Christen sind dringend aufgerufen unseren Glauben zu bezeugen, indem wir aktiv werden und das Geschenk des Lebens erhalten“. In Anbetracht der aktuellen Situation des Landes, stellte der Bischof fest: „Neben der anhaltenden Umweltzerstörung steigt die Zahl der Menschen, die im Drogenkrieg getötet werden“. Deshalb lädt Bischof Alminaza die Mitglieder seiner Diözese zahlreich an der „Pflanzung und Pflege von 25.000 Bäumen für Leben und Gerechtigkeit“ mitzuwirken.
Bruder Tagoy Jakosalem erläutert die Ziele der Kampagne: "Wir wollen auf die von Papst Franziskus in Laudato Si lancierte ökologische Herausforderung reagieren, indem wir die aktuelle soziale und ökologische Krise stärker ins Bewusstsein rücken und gleichzeitig in unserem Kontext nach Antworten suchen, wo ein gewaltsamer Drogenkrieg geführt wird, auf den wir unsere Forderung nach Gerechtigkeit sowohl im Namen der Natur, als auch für Menschen und insbesondere für Opfer von außergerichtlichen Hinrichtungen aussprechen".
In den vergangenen zwei Jahren meldet die philippinische Polizei vom 1. Juli 2016 bis zum 11. Juni 2018 insgesamt 23.518 Morde, die untersucht wurden, was einem Durchschnitt von 33 Fällen pro Tag entspricht. Vom 1. Juli 2016 bis zum 15. Mai 2018 berichtet die Polizei von 4.279 Verdächtigen, die bei Operationen zur Verbrechensbekämpfungsaktionen getötet wurden, also durchschnittlich 6 pro Tag. Von allen Mordfällen, die untersucht wurden, standen 11,34% im Zusammenhang mit Drogendelikten, bei 45,55% gab es keinen Bezug zu Drogen und bei 43,17% sind weiter Untersuchungen notwendig.
"Basierend auf diesen offiziellen Daten, sind in unserem Land bereits 27 797 Menschen in weniger als zwei Jahren getötet worden und die Zahl steigt weiter", so Bruder Jakosalem,
Nach Angaben der Behörden haben sich in diesen zwei Jahren fast 1,3 Millionen Drogenabhängige und kleine Drogenhändler ergeben. Insgesamt 215.000 machten eine Entziehungskur. Die philippinische Polizei hat wiederholt versprochen, "ihre Methoden bei der Anti-Drogen-Kampagne zu ändern“, doch Menschenrechtsgruppen beklagen, dass es nur wenige spürbare Veränderungen gegeben habe. Anfang August kündigen die Behörden unterdesse an, ihren Kampf gegen Kriminalität und Drogen erneut zu intensivieren zu wollen.
(SD) (Fides 25/8/2016)


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