ASIEN /PHILIPPINEN - Für die Muslime im Süden des Landes entsteht eine neue autonome Region

Mittwoch, 25 Juli 2018

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Davao (Fides) – Die Abgeordnetenkammer der Philippinen hat gestern die endgültige Version des Gesetzes verabschiedet, mit dem die neue „Autonome Region Bangsamoro" entsteht. Es ist eine territoriale Einheit besonders geschaffen für die muslimischen Gemeinden, die auf der Insel Mindanao, im Süden der Philippinen leben. Der Senat hatte das Gesetz bereits am Montag Vormittag ratifiziert und jetzt Staatspräsident Rodrigo Duterte, der seine volle Unterstützung für das Gesetz erklärt hat, zur Unterzeichnung vorliegt, damit es formal in Kraft treten kann.
Mit diesem Gesetz wird eine neue, autonome politische Einheit geschaffen, die an die Stelle der bisherigen autonomen Region tritt und 6 Provinzen umfasst (Basilan, Lanao del Sur, Maguindanao, Sulu e Tawi-Tawi); andere Kommunen außerhalb dieser Provinzen können mit einem Referendum, Teil der Region werden, das der Bevölkerung angeboten wird.
Die Ratifizierung kommt ein Jahrzehnt nachdem die philippinische Regierung und die Moro Islamic Liberation Front (MILF) 200 eine Gemeinsame Absichtserklärung über die Jahrhunderte alte Herrschaft unterzeichnet hatten, die dann infolge eines Urteils des Obersten Gerichtshofs als nicht verfassungsgemäß für nichtig erklärt wurde. Das neue Gesetz beinhaltet eine Vereinbarung mit dem Moro Islamic Liberation Front (MILF), aber auch mit dem Moro National Liberation Front (MNLF), beide Guerilla-Gruppen, die in die neue Vereinbarung und in die neue Institution eingebunden sind. Die Region wird von einem Premierminister und einem Parlament mit einer Amtsdauer von 3 Jahren geführt werden. Breiten Konsens hat dieser politische Schritt der Regierung Duterte in politischen Kreisen, in der bürgerlichen Gesellschaft, in den muslimischen Religionsgemeinschaften und auch seitens der katholischen Kirche erhalten. Unter den religiösen Leadern hat Kardinal Orlando Quevedo, Erzbischof von Cotabato, die Verabschiedung des Gesetzes als „einen wichtigen Schritt begrüßt, um die Verbreitung von islamischem Extremismus und Radikalisierung im Süden des Landes zu verhindern bzw. zu stoppen.
P. Sebastiano D'Ambra, ein im islamisch-christlichen Dialog involvierter Missionar von Pime in Mindanao erklärt gegenüber Fides: „Die neue autonome Region kommt den legitimen Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit und Freiheit der muslimischen Gemeinden entgegen; es wird nun wichtig sein, überzeugt auf den Pfaden des Dialogs, der Zusammenarbeit, der Wege spiritueller Annäherung zwischen Christen und Muslimen fortzuschreiten, zur Schaffung einer Kultur des Friedens und eines harmonischen Zusammenlebens aller Religionsgemeinschaften in Mindanao.“
(PA) (Fides 25/7/2018)



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