AFRIKA/NIGERIA - Alarm bei der UNO: “Der Zusammenstoß von Bauern und Hirten läuft Gefahr in Terrorismusformen auszuarten“

Donnerstag, 19 Juli 2018 gewalt   terrorismus  

Abuja ( Fides) - “Die Gewalttaten zwischen Bauern und Hirten sind im Begriff eine wachsende Bedrohung für die Sicherheit in der Region zu werden, Terrorakte hervor zu rufen und das Panorama der Sicherheit zu verändern“, erklärt Mohamed Ibn Chambas, der Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für Westafrika und Sahel, in einem dem UN-Sicherheitsrat vorgelegten Bericht.
„Die Zusammenstöße zwischen Bauern und Hirten werden immer raffinierter und tödlicher, vor allem in dem „Mittelgürtel“ Nigerias. Während der vier Tage im Juni hatte es bei den Angriffen und Repressalien zwischen Hirten und Bauern zahlreiche Tote gegeben“, erklärt Mohamed Ibn Chambas. Die am meisten vom Konflikt zwischen Fulani-Bauern und Hirten getroffenen Orte sind Benue, Plateau, Nasarawa, Taraba und Adamawa.
„Es ist ein ständiges, tägliches Massaker“, bestätigt Pater Patrick Tor Alumuku,der Direktor des Büros für Sozialkommunikation der Erzdiözese von Abuja, Fides gegenüber. „Noch nie, seit Bestand dieses Landes, ist es geschehen, dass es derartige und häufige Massaker gegeben hat“, betont der Geistliche.
Die Tatsache, dass die Fulani Muslims sind und die Bauern Christen erhöht die Furcht, vor allem bei den Christen, dass der Konflikt religiöser Natur sei, auch weil im Norden Nigerias die islamistische Sekte Boko Haram noch aktiv ist. Der Bericht des Sonderbeauftragten der UNO betont, dass es die jüngste Tendenz von Boko Haram sei weibliche Selbstmordattentäter einzusetzen, und dass von diesen jede fünfte ein kleines Mädchen sei.
Die Verschlechterung der Sicherheitsbedingungen hat die nigerianischen Bischöfe bei zwei Gelegenheiten dazu bewogen die Abdankung von Präsident Muhammadu Buhari zu fordern: Zum ersten mal Ende April (s.Fides 27/4/2018) in Folge des Massakers vom 24.April im Dorf Mbalom (s. Fides 24/4/20189), bei dem zwei Priester getötet wurden, Don Joseph Gor und Don Felix Tyolaha, sowie 15 Gemeindemitglieder. Das zweite Mal war am 29. Juni (s.Fides 4//72018); am Tag nach dem Massaker an mehr als 200 christlichen Bauern am 23. Juni durch Fulani-Hirten in einigen Dörfern im zentralen Staat Plateau.
(L.M.) ( Fides 19/7/2018)


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