ASIEN/THAILAND - Spannung auf den Straßen nimmt zu. Premierminister kündigt eventuelle Proklamierung des Ausnahmezustands

Dienstag, 14 März 2006

Bangkok (Fidesdienst) - Die Spannungen scheinen in Thailand sich nicht zu beruhigen, weshalb der Premierminister des Landes Shinawatra erklärte, er sei bereit den Ausnahmezustand auszurufen, sollte es bei den Protestkundgebungen auf den Straßen in Bangkok zu Gewalt kommen.
Verschiedene Politiker und Religionsvertreter forderten unterdessen zur Ruhe auf und baten die Bevölkerung ihre Unzufriedenheit mit den Führungskräften des Landes friedlich und gewaltlos zum Ausdruck zu bringen.
Tausende Gegner des Premierministers gingen gestern in Bangkok auf die Straßen und nahmen an der fünften Protestkundgebung innerhalb der vergangenen fünf Wochen teil. Nach Angaben der Polizei waren es rund 30.000 Demonstranten, die von über 20.000 Polizeibeamten kontrolliert wurden. Auf dem Sanam Luang-Platz in der Nähe des Königspalasts, wo die Demonstranten auf ihrem Weg zum Regierungssitz vorbeikamen, schlossen sich zahlreich weitere Teilnehmer der Kundgebung an. Die Demonstranten forderten den Rücktritt des Premierministers, dem sie Machtmissbrauch und Korruption vorwerfen.
Die politische Krise in Thailand begann im Januar dieses Jahres, nachdem Thaksin einen Großteil seines Telekommunikationsunternehmens Shin Corp an die Temasek, eine Holding im Besitz der Regierung von Singapur verkaufte. Die Opposition beschuldigt ihn nun der Korruption. Der Premierminister trat sein Amt 2001 an und wurde 2005 mit großem Stimmenvorsprung wieder gewählt. Am 24. Februar löste er das Parlament auf und beraumte für den 2. April Neuwahlen an, die die Opposition boykottieren will. (PA) (Fidesdienst, 14/03/2006 - 22 Zeilen, 277 Worte)


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