AMERIKA/KOLUMBIEN - Arbeitsgruppen des ersten Kongresses der kirchlichen Bewegungen und der neuen Gemeinschaften in Lateinamerika bereiten sich auf die V. Generalversammlung des CELAM vor: „Fürchtet euch nicht, Christus ausdrücklich zu verkünden und damit die gegenwärtige Kultur zu verwandeln“.

Montag, 13 März 2006

Bogotà (Fidesdienst) - Vom 9. bis 12. März fand der erste Kongress der kirchlichen Bewegungen und neuen Gemeinschaften in Lateinamerika statt, bei dem die Teilnehmer sich vor allem mit der Vorbereitung auf die V. Generalversammlung der Bischöfe aus Lateinamerika und der Karibik befassten, die im Marienheiligtum in Aparecita (Brasilien) im Mai 2007 stattfinden wird.
Rund 180 Delegierte, die stellvertretend für 45 Bewegungen und Gemeinschaften teilnehmen befassten sich in Arbeitsgruppen, die sich mit 7 verschiedenen Themen befassten. Die erste Gruppe widmete sich dem Thema „Christliche Verkündigung und Volksglauben“ und wies insbesondere darauf hin, dass die Volksfrömmigkeit als Erbe gefährdet sei, weshalb die Bewegungen sich um die Förderung der verschiedenen Formen der Volksfrömmigkeit bemühen sollten, je nach dem eigenen Charisma. Jede Bewegung sollte auch nach dem eigenen Charisma den Missionsgeist leben und dabei die Volksgläubigkeit inkulturieren und mit anderen teilen.
Die zweite Arbeitsgruppe befasste sich mit der „Herausforderung der Verbreitung der Sekten“ und bemerkte, dass ein Großteil der Mitglieder der Sekten ehemaligen Katholiken sind und das Problem vor allem bei der fehlenden Glaubenserziehung liegt. Deshalb schlug die Arbeitsgruppe vor allem eine Intensivierung der Evangelisierung außerhalb der Gemeinden vor, wobei Gruppen oder Gemeinschaften der Begegnung und der Aufnahme von Menschen auf den Straßen entstehen sollen und der Evangelisierung unter jungen Menschen ein besonderes Augenmerk gewidmet werden soll.
Eine weitere Arbeitsgruppe setzte sich mit den „Kulturellen Herausforderungen und ethischem Relativismus“ auseinander und betonte die Rolle der Kommunikationsmittel bei der Schaffung einer neuen Kultur. In diesem Zusammenhang wurde die Integration der Bewegungen in die Ortskirchen vorgeschlagen. Zu diesem Zweck sollen Diözesanpriester bei ihrer Ausbildung auch über die Bewegungen informiert werden. Außerdem soll in verschiedenen Umfeldern evangelisiert werden und dabei sollte Christus so ausdrücklich verkündet werden, dass die gegenwärtige Kultur verwandelt wird.
Hinsichtlich der „Christlichen Präsenz in der Gesellschaft und in der Politik“ stellten die Teilnehmer der betreffenden Arbeitsgruppe fest, das die Präsenz der engagierten katholischen Laien in den Bewegungen und in der Gesellschaft zwar zunimmt, diese jedoch immer noch nicht ausreicht und insbesondere in den politischen Strukturen nicht existiert, was die Entstehung einer Gesellschaft ohne ethische Bezugspunkte zuließ. Deshalb sollte die Präsenz der Laien in diesen Bereichen gefördert werden und eine permanente Fortbildung zu einer auf der Kirchlichen Soziallehre basierenden Politik angeboten werden.
„Die Aufgabe der Erziehung: das menschliche, familiäre und soziale Gewebe wieder aufbauen“, lautete ein weiteres Thema. In diesem Zusammenhang wurde ein Einwirken auf die nationale Familiengesetzgebung nahe gelegt, wobei die Menschenwürde im Mittelpunkt stehen soll. Außerdem sohl mehr politisches, soziales und wirtschaftliches Engagement zugunsten der Familien angeregt werden.
Zum „Bild der Nächstenliebe hinsichtlich neuer und alter Formen der Armut“ wurde die Bedeutung der Erfahrung der Nächstenliebe durch die persönliche Präsenz unter den Armen hervorgehoben. Auch die Bewegungen sollten durch karitative Werke und konkretes Engagement in diesem Bereich tätig werden.
„Weitergabe des Glaubens und Glaubenserziehung unter den Jugendlichen“ standen im Mittelpunkt der Reflexion der letzten Arbeitsgruppe, die dabei insbesondere auf drei Prioritäten hinwies: die Verkündigung Christi unter den Jugendlichen durch Aufnahme, die Schaffung von Jugendgemeinschaften, in denen sich die Jugendlichen wohl fühlen, die Begeleitung der Jugendlichen auf deren Bildungsweg. (RG) (Fidesdienst, 13/03/2006 - 51 Zeilen, 541 Worte)


Teilen: