AFRIKA/SIMBABWE - Bischöfe zur Präsidentschaftswahl: “Chance für ein neues Simbabwe”

Dienstag, 10 Juli 2018 bischöfe   wahlen  

Harare (Fides) - „Wir hoffen und beten, dass die bevorstehenden Wahlen am 30. Juli eine froher Anlass für uns alle sein werden", so die Bischöfe von Simbabwe im einem Hirtenbrief mit dem Titel "Eine neue Tür öffnen", in der sie sich zur Präsidentschaftswahl äußern, die Ende des Monats stattfinden. Seit November 2017, als Präsident Robert Mugabe, der das Land seit der Unabhängigkeit 1980 regiert htte, zum Rücktritt gezwungen wurde, befindet sich Simbabwe in einer schwierigen Phase zwischen Hoffnungen und Enttäuschungen. Ein Gefühl, das auch die Bischöfe in ihrem Hirtenbrief beschreiben .
„In den sechs Monaten nach dem Rücktritt von Mugabe und dem Amtsantritt von Emmerson Mnangagwa zum Interimspräsidenten haben wir viele Gründe für die Hoffnung gesehen“, die an neue Freiheiten und den Kampf gegen die Korruption von Seiten der Regierung erinnern. Viele seien jedoch enttäuscht darüber, dass die Auswirkungen dieser Veränderungen noch nicht in allen Bereichen spürbar sind, insbesonder in Bezug auf die Beschäftigungslage. „Alle Bürger sollten Angst und Enttäuschung nach früheren Wahlen überwinden und sich gut auf die Teilnahme am Wahlprozess vorzubereiten, der für unsere Demokratie von zentraler Bedeutung ist“, so die Bischöfe die Bürger einladen, nicht von „jüngsten isolierten Episoden der Gewalt entmutigen zu lassen. Am vergangenen 23. Juni, war bei einer Wahlkundgebung mit Präsident Mnangagwa in Bulawayo zwei Leibwächter bei einem Sprengstoffanschlag getötet worden.
"Es ist nicht gesagt, dass aus der Wahl eine klare und definierte Regierung hervorgehen wird", warnen die Bischöfe, aber dies sei eine Chance für die Entstehung eines "neuen Simbabwe". "Wie auch immer das Ergebnis aussehen wird, Simbabwes neue Politik muss kooperativer und integrativer sein und nicht auf einem oder zwei führenden Politikern basieren, wie kompetent und charismatisch sie auch sein mögen, sondern auf starken demokratischen Institutionen, die die Werte unserer Demokratie verkörpern und sichern", so die Bischöfe. "Wir laden Sie daher ein, über die bevorstehenden Wahlen hinauszudenken, auch wenn sie wichtig sind. Wir müssen das Gesamtbild betrachten. Letztendlich werden wir nicht für diese oder jene Regierung stimmen, sondern vielmehr für die Gesellschaft, die wir für uns selbst und für unsere Kinder wünschen", so die Bischöfe abschließend.
(L.M.) (Fides 10/7/2018)


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