ASIEN/HEILIGES LAND - Bethlehem: In der Geburtsstadt Jesu schwindet die Zahl der Christen

Freitag, 6 Juli 2018 mittlerer osten   auswanderung   heilige stätten   krisengebiete  

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Bethlehem (Fides) – In der Stadt, in der Jesus geboren wurde, schwinde die Zahl der Christen auf eindrucksvolle Weise, während in aller Welt mit dem Namen Bethlehems Werbung gemacht werde, ohne dass dies in irgendeiner Weise für die Christen im Heiligen Land hilfreich wäre. Dies beklagt Pater Rami Asakrieh von der Kustodie der Franziskaner im Heiligen Land, der als Pfarrer in Bethlehem für die Kirche der heiligen Katharina in der Nähe der Geburtskirche zuständig ist. "Meine eigene Pfarrei", berichtet Pater Rami, "steht vor ernsthaften Problemen. Die Zahl der katholischen Familien in Bethlehem schrumpft. Heute leben in unserer Pfarrei nur noch 1.479 palästinensische Familien. Die Christen machen 17% der Bevölkerung aus, in der Vergangenheit waren es 90%.“ Der schwindelerregende Rückgang der Zahl der Christen in Betlehem, so Pater Rami weiter, hänge vor allem mit der Auswanderung junger Christen zusammen, die in andere Länder gehen. „Wir versuchen", berichtet der Franziskanerpater „die Auswanderung zu stoppen und in vielen Notlagen Hilfe zu leisten". Doch aktuelle politische und wirtschaftliche Lage der Stadt, die von israelischen Siedlungen umgeben, lässt die Zahl der "Arbeitslosen, Depressiven und der Verschuldeten" steigen. Hinzu komme, bedauert Pater Rami weiter, "dass viele Organisationen zwar um finanzielle Mittel im Namen Bethlehems bitten, aber keiner unserer Gemeindemitglieder auch nur einen einzigen Cent von diesen Organisationen erhält".
(GV) (Fides 6/7/2018)


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