AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Kirche fördert Entspannung zwischen Äthiopien und Eritrea

Montag, 2 Juli 2018 politik   ortskirchen   frieden  

Addis Abeba (Agenzia Fides) –Addis Abeba (Fides) - Zum ersten Mal seit 20 Jahren besuchte eine hochrangige eritreische Delegation unter der Leitung von Außenminister Osman Saleh die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba, um über das Ende des jahrzehntelangen Konflikts zwischen den beiden Ländern zu sprechen. Die Delegation wurde am vergangenen 26. Juni vom neu gewählten äthiopischen Premierminister Abiy in Addis Abeba empfangen.
Begrüßt wurde die Delegation auch vom Vorsitzenden der Vereinigung der Ostafrikanischen Bischofskonferenzen (AMECEA) sowie Vorsitzenden der Äthiopischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Addis Abeba, Kardinal Berhaneyesus Souraphiel, begrüßt.
Der Erzbischof bezeichnete das Treffen als "einen glücklichen Moment für die katholischen Kirchen in Äthiopien und Eritrea" und bekräftigte, dass die Gläubigen beider Länder seit Beginn des Konflikts für Frieden gebetet haben. Laut Berhaneyesus hat die katholische Kirche in all den Jahren des politischen Stillstands durch die Versammlung der Bischöfe von Äthiopien und Eritrea gemeinsam das Leben der Kirche in beiden Ländern prägte und Brücken schlug bis Papst Franziskus schuf die Metropolitankirche 'sui iuris' in Eritrea errichtete.
Bereits im November letzten Jahres haben die Bischöfe der AMECEA unter der Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Erzbischof Thomas Msusa von Blantyre (Malawi), Eritrea besucht und sich mit der Kirche des der Nachbarlandes solidarisch erklärt.
Der Besuch einer eritreischen Delegation in Äthiopien ist ein wichtiger Schritt zur Entspannung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern am Horn von Afrika. Die diplomatischen Beziehungen wurden vor fast 20 Jahren unterbrochen, als Eritrea 1993 die Unabhängigkeit von Äthiopien forderte.
Wie aus Agenturberichten hervorgeht ist dieser Besuch der erste einer Reihe von Treffen zu den von Abiy Ahmed nach seinem Amtsantritt als Premierminister auf den Weg gebrachten Reformen. Im Namen Äthiopiens erklärte der Premierminister: "Dieser Streit endet mit dieser Generation: es soll eine Ära der Liebe und Versöhnung beginnt".
(AP) (Fides 2/7/2018)



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