ASIEN/SÜDKOREA - Erzdiözese Seoul startet Kampagne für die Kirche in Nordkorea

Donnerstag, 28 Juni 2018

Seuol (Fides) – „Für wahre Versöhnung müssen wir beten. Lasst uns Maria, die Königin des Friedens um ihre Fürsprache bitten, damit eine echte Versöhnung stattfinden kann, damit schrecklichen Schmerzen und Erinnerungen des Krieges überwunden werden können und die Flamme des Glaubens in Nordkorea wieder entzündet wird", so der junge koreanische Priester Kim Nam-woong aus Seoul, der 2018 geweiht wurde und Gemeindepfarrer in Hwayangdong ist, in seiner Predigt zur 1170. "Messe für Frieden und Versöhnung" in der Marien-Kathedrale in Seoul, die von der "Komission für die Versöhnung des koreanischen Volkes" der Erzdiözese Seoul veeranstaltet wird.
Die erste "Messe für Frieden und Versöhnung" wurde im März 1995 von Kardinal Kim Su-hwan zelebriert und findet seitdem jeden Dienstag in der Kathedrale von Seoul statt, wo die Glübigen an die Kirche in Nordkorea erinnern und beten. Dabei wird vor allem jeweils an zwei der 57 Gemeinden in Nordkorea erinnert. Bei der heilgen Messe am vergangenen Dienstag, den 26. Juni beteten die anwesenden Gläubigen für die Pfarreien Daeshinri und Gwanhuri der Diözese Pjöngjang.
Wie Pfarrer Kim Hun-il betont, "wurde am 15. August 1995 in einer Sitzung der Komission für die Versöhnung des koreanischen Volkes die Entscheidung getroffen, eine heilige Messe oder einen gemeinsamen Gebetstag für Frieden und Einheit in Südkorea zu feiern und dabei gemeinsam mit der offiziellen von der Regierung anerkannten "Katholischen Vereinigung von Chosun", in der sich die Katholiken Nordkoreas vereinen zu beten. Seither, so Pater Kim, "beten die Gläubigen in Nord- und Südkorea gleichzeitig in geistlicher Gemeinschaft und halten damit eine Verbindung aufrecht".
Vor kurzem brachte die "Komission für die Versöhnung des koreanischen Volkes" in Seoul eine Kampagne auf den Weg Gläubige, in deren Rahmen sich die Gläubigen verpflichten jeden Morgen und jeden Abend für die Kirche in Nordkorea zu beten und an mindestens zwei heiligen Messen für Frieden und Versöhnung pro Jahr teilzunehmen. Darüber hinaus finden im Rahmen der Kampagne ehrenamtliche karitative Projekte statt, zu denen die Teilnehmer eingeladen sind.
Nach Angaben der Erzdiözese Seoul gab es unmittelbar nach der Unabhängigkeit von Japan 57 Kirchen und 52.000 Katholiken in Nordkorea. Im Jahr 1943 umfasste das Apostolische Vikariat Pjöngjang 19 Pfarreien, 106 Missionsstationen, 22 Schulen und 17 soziale Einrichtungen, während die Zahl der Katholiken bei rund 28.400 lag. Bischof Yong-ho Hong von Pjöngjang 1949 von der kommunistischen Regierung verschleppt und weitere 15 Priester der Diözese wurden vor und nach dem Koreakrieg (1950-53) verschleppt und gelten seither als vermisst. Seitdem ist die Kirche in Nordkorea eine so genannte „Untergrundkirche" geworden.
(PA) (Fides 28/6/2018)


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