ASIEN/LIBANON - Präsident Aoun: Libanon darf nicht in „Mehrheiten“ und „Minderheiten“ gedacht werden

Montag, 25 Juni 2018 mittlerer osten   ostkirchen   Ökumene   religiöse minderheiten   ethnische minderheiten  

syrianorthodoxpatriarchate.org

Beirut (Fides) – Es sei falsch, den Libanon weiter nach ethnischen und religiösen "Mehrheiten" und "Minderheiten" zu interpretieren: genau dies habe dazu geführt, dass einige Mitglieder der libanesischen Gesellschaft "ihre politischen Rechte und den Zugang zu öffentlichen Ämtern" nicht wahrnehmen können. Dies betont der libanesische Staatspräsident Michel Aoun, der sich dabei insbesondere auf die libanesischen Christen bezog, die nichtmaronitischen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften angehören. Die Aufforderung, die Konzepte der Minderheit und der Mehrheit zu überwinden und die pluralen und zugleich vereinenden Merkmale der libanesischen Gesellschaft anzuerkennen, wurde von Präsident Aoun am Freitag, den 22. Juni, anlässlich der Messe des syrisch-orthodoxen Patriarchen Mar Ignatius Aphrem II. zur Einweihung des neuen syrisch-orthodoxen Patriarchats in Atchaneh geäußert.
Der Libanon – so das libanesische Staatsoberhaupt in seiner Rede - sei seit Anbeginn der Geschichte ein Land gewesen, in das von "Völker und religiösen Gruppen auf der Flucht vor Verfolgung und auf der Suche nach Zuflucht" kamen. Ein Schicksal, das oft Christen verschiedener theologischer und liturgischer Traditionen vereint hat. "Christen der Ostkirchen“, so Aoun weiter "sind keine Eindringlinge in diesem. Im Gegenteil, von hier begann die Evangelisierung der ganzen Welt ". Nach den Massakern und Verfolgungen in der Vergangenheit - setzte der libanesische Präsident fort "werden Ostchristen noch heute Opfer von Gewalt. Viele von ihnen sind aus ihrer Heimat weggezogen. Eine menschliches Ausbluten, das aufhören muss ".
An den Veranstaltungen zur Einweihung des neuen Patriarchats der Syrisch-Orthodoxen Kirche nahmen hochrangige Vertreter der Ostkirchen teil, darunter der maronitische Patriarch Bechara Rai, der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochia Yohanna X. Yazigi, der griechisch-melkitische Patriarch Youssef Absi, der apostolisch-armenische Katholikos Aram I. und der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II..
(GV) (Fides 25/6/2018)


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