AFRIKA/UGANDA - Bischöfe beklagen Zunahme von Kriminalität

Freitag, 15 Juni 2018 bischöfe  

Rom (Fides) - „Wir stellen mit großer Sorge fest, dass in unserem Land Entführungen, organisiertes Verbrechen und Mord zunehmen", so die Bischöfe von Uganda in der Abschlusserklärung zu ihrer Vollversamlung, die am 8. Juni zu Ende ging.
"Wir bitten die Regierung und alle Sicherheitskräfte, ihre Anstrengungen zu verstärken, um das Leben und das Eigentum der Ugander zu schützen" schreiben die Bischöfe, die auch an die Täter appellieren und sie bitten, „Menschenleben zu respektieren“.
Allein in den ersten vier Monaten des Jahres 2018 verzeichnete die ugandische Polizei insgesamt 42 Fälle von Entführungen zum Zweck der Erpressung im ganzen Land, insbesondere in der Hauptstadt Kampala. Die meisten Opfer sind Frauen und Kinder. Die Zahlung des Lösegeldes durch die Familien der Entführten garantiert dabei nicht immer die Freilassung der Geiseln und ihre Rückkehr. Bei einer groß angelegten Protestaktion am vergangenen 6. Juni stellten Aktivisten leere Särge vor dem Parlament ab, um damit gegen die Untätigkeit der Polizei zu protestieren.
In ihrem Dokument üben die Bischöfe auch Kritik am National Biosyfety Act zur Leglisierung von Genmanipulierung, das 2017 vom Parlament verabschiedet wurde und noch vom Präsidenten unterzeichnet werden muss. Nach Ansicht der Bischöfe bietet der Text in seiner jetzigen Form keine ausreichenden Garantien zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor den negativen Auswirkungen und "öffnet den Unternehmen die Tür, die in der Praxis unsere Kleinbauern zu Sklaven machen“. Die Bischöfe empfehlen eine Änderung des Gesetzes oder desen Rücknahme.
Die Bischöfe bitten auch um Hilfe für Flüchtlinge, die in Uganda Zuflucht gesucht haben. Eine Million Südsudanesen leben im Norden des Landes in den Diözesen Arua und in der Erzdiözese Gulu, während Tausende von Flüchtlingen aus der Demokratischen Republik Kongo und Burundi in den Diözesen Kasese, Hoima und Fort Portal ankamen. Die Kirche unterstützt diese Menschen durch Hilfsprogramme von Caritas Uganda in Zusammenarbeit mit verschiedenen NGOs und staatlichen Stellen. In diesem Zusammenhang beklagen die Bischöfe jedoch auch Fälle von Korruption und Missmanagement von Geldern, die für Flüchtlinge bestimmt sind.
Abschließend kündigt die Ugandische Bischofskonferenz die baldige Gründung eines katholischen Fernsehsenders namens Uganda Catholic Television (UCT) an, der von den Kommunikationsbehörden des Landes grünes Licht gegeben haben.
(L.M.) (Fides 15/6/201)


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