VATIKAN - Internationaler Kongress zum 40jährigen Jubiläum des Konzilsdekrets „Ad gentes“: die Kirche in Ozeanien ist berufen, „Verkündigung und der Neuevangelisierung als Priorität zu betrachten“, so Kardinal George Pell, Erzbischof von Sydney

Samstag, 11 März 2006

Vatikan (Fidesdienst) - Um den Erwartungen der Bevölkerung entgegenzukommen und der Säkularisierung entgegegenzuwirken sei die Kirche in Ozeanien berufen „„Verkündigung und der Neuevangelisierung als Priorität zu betrachten“, so Kardinal George Pell, Erzbischof von Sydney, beim Internationalen Kongress zum 40jährigen Jubiläum des Konzilsdekrets „Ad gentes“, der vom 9. bis 11. März in Rom stattfand.
„Das Konzilsdekret ‚Ad gentes’“, so der Kardinal, „ist heute vielleicht noch wichtiger als vor 40 Jahren, denn es erinnert alle Christen, in allen Kontinenten daran, dass es unsere wichtigste Aufgabe ist, das Evangelium zur verkünden und die Menschheit zu evangelisieren und neu zu evangelisieren. Heute messen Pastoralarbeiter in Teilen Ozeaniens der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung größere Bedeutung zu, doch die Botschaft des Dekrets „Ad gentes“ führt uns die zentrale Bedeutung der Verkündigung der Liebe Jesu Christi vor Augen“.
Die Kirche in Ozeanien, so der Erzbischof von Sydney, „ist den europäischen Missionaren dankbar, dass sie den Samen des Wortes Gottes im Pazifik ausgesät haben, doch sie möchte nicht die Fehler Westeuropas wiederholen, das von Atheismus und Säkularisierung gekennzeichnet ist. Aus diesem Grund möchten wir uns für das spirituelle Wachstum und die spirituelle Reife unserer Gemeinden engagieren. Wir müssen lernen, einen festen und begeisterten Glauben zu haben und damit zur Verkündigung und zum Zeugnis bereit zu sein. Es gibt viele verschieden Arten der Annäherung an die Evangelisierung: wichtig ist es, dass Christus dabei stets im Mittelpunkt steht.“
In Ozeanien, dem großen Kontinent im Pazifik, „ist es wichtig, dass bei der Mission auch die neuen Medien und Internet eingesetzt werden, damit die Kommunikation zwischen den einzelnen Inseln, die zum Teil sehr weit voneinander entfernt sind, verbessert werden kann. In Australien und Neuseeland wird das Internet bereits in bedeutendem Maß genutzt. Bei der Katechese und vor allem auch bei der Jugendpastoral ist dies von grundlegender Bedeutung.“
Weiter erklärte der Kardinal: „Seit der Sondersynode für Ozeanien im Jahr 1998 hat sich die Situation in Australien stabilisiert und deshalb bin ich heute optimistisch, was die Sendung der Kirche anbelangt. Heute verzeichnen wir eine Zunahme der Priesterberufe und eine neue Begeisterung für den Glauben, vor allem unter jungen Menschen. Und aus den Umfragen geht hervor, dass unter der Bevölkerung die Zahl derjenigen, die erklären, sie würden glauben, steigt. Dies ist ein ermutigendes Zeichen für uns: die Kirche muss Antworten auf dieses religiöse Wiedererwachen anbieten“. „Unsere Aufgabe ist es“, so Kardinal Pell abschließend, „die Erosion des Glaubens innerhalb der katholischen Gemeinschaft aufzuhalten, unser christliches Selbstbewusstsein zu stärken, das konsequente Verhältnis zwischen Glauben und Leben und die Glaubenslehre fördern und uns als authentische Anhänger Christi zeigen, damit unser Zeugnis glaubhaft wird“. (PA) (Fidesdienst, 11/03/2006 - 35 Zeilen, 427 Worte)


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