ASIEN/IRAK - Chaldäischer Patriarch fordert christliche Kandidaten bei der Wahl in Kurdistan zur Einheit auf

Mittwoch, 13 Juni 2018 mittlerer osten   ostkirchen   politik   religiöse minderheiten   wahlen  

shafaaq.com

Erbil (Fides) –Für den kommenden 30. September sind Parlamentswahlen in der Autonomen Region Irakisch-Kurdistan geplant. Schon jetzt wendet sich der chaldäische Patriarch Luois Raphael Sako an die gesamte "christliche Komponente" dieser Autonomen Region und lädt sie ein, sich auf eine einzige Kandidatenliste zu einigen.
In seinem Aufruf an die Christen der autonomen Provinz Kurdistan erinnert der Primas der chaldäischen Kirche an die seiner Ansicht nach nicht unbedingt positive Erfahrung bei den jüngsten politischen Wahlen vom 12. Mai, wo eine Vielzahl von Listen christliche Kandidaten enthielten, so das schließlich schiitische und kurdische Gruppen Einfluss auf die Besetzung der fünf den Christen vorbehaltenen Parlamentssitze hatten. Diese negative Erfahrung, so der chaldäische Patriarch, der am 28. Juni von Papst Franziskus zum Kardinal kreiert werden wird, sollte die christlichen Gemeinschaft dazu inspirieren, „einen neuen Ansatz“ zu suchen und dabei Streitigkeiten und persönliche Ambitionen zu überwinden. In diesem Zusammenhang fordert der Patriarch die verschiedenen politischen und soziale Gruppen, die mit den christlichen Kirchen in Verbindung stehen und lokale christliche Gemeinden auf, ihre Kandidaten auf einer Liste zu sammeln. Gleichsam bittet er die Regierung der autonomen Provinz Kurdistan, ein Gesetz zu verabschieden, das die Wahl der christlichen Abgeordneten auf Wähler des christlichen Glaubens begrenzt.
Bei der Wahl am vergangenen 12. Mai wurden zwei der fünf Parlamentssitze, die Christen vorbehalten sind von den Kandidaten der „Babylon-Brigaden“ besetzt (vgl. Fides 21/05/2018), die mit schiitischen Gruppen in Verbindung stehen, die de Iran unterstützen, während christliche Kandidaten der assyrische Demokratischen Bewegung, denen der Einzug in das irakische Parlament nicht gelang, gegen das Wahlergebnis protestierten und vermuteten, dass christliche Kandidaten auch von schiitischen Wählern gewählt wurden.
(GV) (Fides 13/6/2018)


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