AFRIKA/SUDAN - Entsendung von „Blauhelm“-Einheiten in die Region Darfur wird mit Nachdruck gefordert. Die Afrikanische Union entscheidet heute darüber ob die bereits stationieren afrikanischen Truppen der Kontrolle der Vereinten Nationen unterstellt werden sollen

Freitag, 10 März 2006

Khartum (Fidesdienst) - In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, Sitz der Afrikanischen Union, wurde am 10. März die Sitzung des Rates für Frieden und Sicherheit der Afrikanischen Union eröffnet, der darüber entscheiden soll, ob die Kontrolle über die afrikanischen Friedenseinheiten, die in der westsudanesischen Region Darfur, an die Vereinten Nationen übertragen werden soll. Darfur ist Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen und schwerer Menschenrechtsverstöße.
Gegenwärtig sind 7.000 Soldanten der Afrikanischen Union in Darfur stationiert. Sie sollen die Sicherheit der internationalen Beobachter gewährleisten, die den Waffenstillstand zwischen der sudanesischen Armee, den regierungstreuen Milizen und einer Reihe von Guerillagruppen kontrollieren.
Vor allem die Europäische Union und die Vereinten Nationen fordern die Entsendung von Truppen der Vereinten Nationen nach Darfur. Der stellvertretende sudanesische Staatspräsident Ali Osman Mohamed Taha bekräftigte die Bereitschaft seines Landes zur Aufnahme der „Blauhelme“ unter der Voraussetzung der Unterzeichnung eines „politischen Friedensabkommens, das Garantien enthält, die dessen Einhaltung garantieren“. Taha betonte dabei die Notwendigkeit einer Lösung der Krise in Darfur, die im Rahmen von Verhandlungen zwischen Rebellen und Regierungsvertretern gefunden werden soll, die derzeit in der nigerianischen Hauptstadt Abuja tagen. „Abuja“, so der sudanesische stellvertretende Präsident, „muss Priorität sein, denn der Schlüssel für die Lösung der Krise in der Region liegt in der Politik“. „Die Afrikanische Union“, so der sudanesische Politiker weiter, der auch an die Übereinstimmung zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten in diesem Punkt erinnerte, „braucht Hilfe und Unterstützung bei der Ausübung der Kontrolle über die Region Darfur“.
Auch die amerikanische Außenministerin Condoleeza Rice forderte unterdessen die Entsendung von Soldaten der Vereinten Nationen in die vom Bürgerkrieg erschütterte Region Darfur, wo nach Ansicht der Vereinigten Staaten auch ein Völkermord verübt wird. In einer Ansprache an den Kongress in Washington erklärte Frau Rice wörtlich: „Wir sind davon überzeugt, dass die Entsendung von Blauhelmen nach Darfur im Sudan notwendig ist.“. (LM) (Fidesdienst, 10/03/2006 - 31 Zeilen, 329 Worte)


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