AFRIKA/TSCHAD - Situation der Flüchtlinge aus dem Sudan und der Zentralafrikanischen Republik verschlechtert sich

Mittwoch, 8 März 2006

N’Djamena (Fidesdienst) - Immer noch kommen Menschen über die unsichere Grenze, die den Tschad vom Sudan trennt: gegenwärtig sind es täglich zwischen 100 und 125 Flüchtlinge, die jeden Tag in das Camp in Gaga im Osttschad kommen. Wie das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) berichtet, überqueren jedoch auch Menschen aus dem Tschad die Grenze und suchen Zuflucht in der sudanesischen Region Darfur. Dies zeigt, dass die Instabilität zunimmt, in einer Region, in der Flüchtlinge die Grenze in beide Richtungen überschreiten.
Im Osten des Tschad wurden seit Januar dieses Jahres insgesamt 3.600 neue angekommene Flüchtlinge im Aufnahmelager in Gaga gemeldet, davon allein 1.500 im Februar. Die Sudanesen, die in diesen Tagen in Gaga ankommen, bekräftigen, dass sie die Region Darfur oder das Grenzgebiet verlassen haben, weil sie Angriffe der arabischen Reitermilizen Janjaweed oder anderer bewaffneter Gruppen auf beiden Seiten der Grenze befürchten. Von der Grenz aus kommen die Flüchtlinge auf Lasteseln, zu Fuß oder aus Lkws an. Die meisten haben Lebensmittelvorräte für nur 3 bis 5 Tage bei sich. Einige führen Tiere mit, die ihnen noch nicht gestohlen wurden.
In Gaga arbeitet das UNHCR mit der tschadischen Regierung, dem Welternährungsprogramm (WFP) und anderen Partnerorganisationen zusammen, damit ausreichend Unterkünfte und medizinische Versorgung garantiert werden können. Nach ihrer Anmeldung erhalten die Flüchtlinge ein Zeit und andere Hilfsgüter, wie Decken, Moskitonetze, Matratzen, Wasserbehälter und Küchengeräte.
Das Camp in Gaga hat eine Aufnahmekapazität von insgesamt 20.000 Personen. Gegenwärtig sind hier 10.000 Flüchtlinge untergebracht. Die rund 200.000 sudanesischen Flüchtlingen, die seit 2003 die sudanesische Region Darfur verlassen haben, leben in insgesamt 12 Camps, die das UNHCR im Osten des Tschad eingerichtet hat.
Im Süden des Tschad leben unterdessen derzeit rund 47.000 Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik. Hier versucht das UNHCR die Flüchtlinge aus den unsicheren Grenzegebiete weiter in das Landesinnere umzusiedeln. Seit Beginn der Umsiedlungsprogramme am 22. Februar wurden insgesamt 1.800 Menschen in die Camps in Amboko und Gondjé gebracht. Unter anderem handelt es sich um einen Teil der insgesamt 5.000 Flüchtlinge, die seit Anfang Februar den Norden der Zentralafrikanischen Republik verlassen haben, um sich vor den Angriffen von Banditengruppen und den Auseinandersetzungen zwischen den Rebellen und den Regierungseinheiten zu schützen. (LM) (Fidesdienst, 08/03/06 - 33 Zeilen, 336 Worte)


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