AMERIKA/NICARAGUA - Nationaler Dialog: Demokratie und Unabhängigkeit der Staatsgewalt auf der Tagesordnung

Mittwoch, 2 Mai 2018 menschenrechte   demokratie   bischöfe   studenten   jugendliche  

Twitter/LaPrensa

Matagalpa (Fides) - Die Demokratie des Landes und Unabhängigkeit der Staatsgewalt sollen auf der Tagesordnung des nationalen Dialogs stehen, bei dem katholische Bischöfe als Vermittler und Zeugen auftreten werden, so Bischof Rolando José Álvarez Lagos von Matagalpa. In der katholische Gemeinde San José Obrero in El Tuma (El Tuma-La Dalia) nannte Bischof Álvarez gestern beim Gottesdienst zum des Festes des heiligen Joseph die Situation im Land "sehr kompliziert".
"Sie alle wissen, dass wir als Bischöfe von Nicaragua einen schwierigen Weg eingeschlagen haben, einen Weg, auf dem es viele Dornen gibt. Denn es existieren viele Risiken und Gefahren und die Situation in Nicaragua ist sehr komplex", so Bischof Alvarez in seiner Predigt.
Nach Ansicht des Bischofs muss der Dialog "die breitesten repräsentativen Sektoren der nicaraguanischen Bevölkerung umfassen, denn jeder hat seine eigene Herangehensweise, seine Sichtweise. Es ist oft schwierig für uns, im Zentrum zu stehen und eine Schlichtung zu suchen und eine Brückenfunktion zwischen den Parteien auszuüben, damit man einen Weg findet, der uns alle zu einem Konsens führt".
Nicaragua durchlebt seit zwei Wochen eine Krise mit massiven Demonstrationen gegen Präsident Ortega und dessen angekündigter Kürzung der Renten. Obschon der Präsident seine Entscheidung widerrief, kommt es zu weiteren Protesten, nachdem zahlreichen Demonstranten der Repression der Polizei zum Opfer gefallen waren.
Die Demonstranten fordert jetzt den Rücktritt von Ortega und dessen Frau und Vizepräsidentin Rosario Murillo, wegen Korruption, Menschenrechtsverletzungen, und Verstößen gegen die Bürger- und Freiheitsrechte.
Die katholische Kirche stellte sich unterdessen auf die Seite der junge Katholiken und deren friedlichen Forderungen nach Gerechtigkeit für die älteren Menschen im Land.
Die internationale Presse wurde auf Nicaragua aufmerksam, als Tausende von Nicaraguanern aus dem ganzen Land an dem von der Bischofskonferenz organisierten Marsch teilgenommen haben, um "Glauben an Gott und Liebe zu Nicaragua" zum Ausdruck zu bringen (vgl. Fides vom 28/04/2018) .
Seit Beginn der Proteste haben die gewaltsamen Zusammenstöße in Nicaragua nach Angaben des Zentrums für Menschenrechte von Nicaragua (Cenidh) mindestens 42 Tote gefordert und 48 Menschen werden vermisst, während andere humanitäre Organisationen von 63 Opfern berichten.
(CE) (Fides, 2/05/2018)


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