AMERIKA/MEXIKO - Bischöfe zum jüngsten Mord an einem Priester: “Warum haben wir die Achtung vor dem Leben verloren?”

Dienstag, 24 April 2018

Guadalajara (Fides) – "Wir rufen dringend dazu auf, eine Kultur des Friedens und der Versöhnung aufzubauen. Diese bedauerlichen Ereignisse rufen uns alle zu einer tiefen und aufrichtigeren Bekehrung auf. Es ist Zeit, ehrlich auf unsere Kultur und Gesellschaft zu blicken, uns zu fragen: Warum haben wir die Achtung vor dem Leben und vor dem Heiligen verloren?“, so der Vorsitzende der Mexikanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Guadalajara, Kardinal José Francisco Robles Ortega, der zusammen mit dem Sekretär der Bischofskonferenz und Weihbischof von Monterrey, Alfonso G. Miranda Guardiola, "tiefen Schmerz, Trauer und Bestürzung“ angesichts des Mordes an einem weiteren Priester, Pfarrer Juan Miguel Contreras García aus der Erzdiözese Guadalajara" zum Ausdruck bringt.
Am vergangenen Freitagabend, dem 20. April, wurde der erst vor kurzem zum Priester geweihte Pfarrer Juan Miguel Contreras García (33) am Ende der Heiligen Messe in der Pfarrei St. Pio von Pietrelcina in Tlajomulco im mexikanischen Bundesstaat Jalisco ermordet. Er hatte dort einen anderen Priester vertreten, der zuvor Morddrohungen erhalten hatte. Laut Zeugen drangen bewaffnete Männer in die Kirche ein und eröffneten in der Sakristei das Feuer auf den Priester und töteten ihn.
In ihrer gemeinsamen Erklärung fordern die mexikanischen Bischöfe die Katholiken auf, "ihre Priester mit dem Gebet zu begleiten, besonders beim pastoralen Dienst in den ihnen anvertrauten Gemeinden" und appellieren an "denjenigen, die deren Leben verachten und vernichten“, mit der Bitte „sich vom gütigen Antlitz Gottes anblicken zu lassen, um nicht nur Waffen, sondern auch Hass, Groll, Rache und alle zerstörerischen Gefühle abzulegen". Abschließend bitten die Bischöfe die zuständigen Behörden erneut "um eine gründliche Untersuchung, damit die Fakten in Übereinstimmung mit den Gesetzen aufgeklärt werden und man nicht zuzulässt, dass diese oder andere Verbrechen in unserem Land ungestraft bleiben".
(SL) (Fides 24/04/2018)


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