ASIEN/CHINA - Bischof Joseph Sun Yuanmo von Linfen verstorben: „Er hat uns immer zum Gebet vor dem Allerheiligsten Sakrament ermutigt“

Dienstag, 7 März 2006

Peking (Fidesdienst) - Am 23. Februar starb im Alter von 86 Jahren Bischof Joseph Sun Yuanmo von Linfen (Hongdong) in der chinesischen Provinz Shanxi.
Der Bischof wurde am 7. November 1920 in Zhuangyuan im Verwaltungsbezirk Hongdong 585 Kilometer südwestlich von Peking geboren. Im Alter von 15 Jahren trat er in das Kleine Seminar der Diözese ein und nach Abschluss des Philosophie und Theologiestudiums wurde er 1948 zum Priester geweiht. Nach mehrjähriger Tätigkeit an der Universität Fu Jen in Peking arbeitete er als Priester in der Provinz Guanxi im Süden Chinas.
Während der schwierigen Zeit der Kulturrevolution (1966-1976 kehrte er in seinen Heimatort zurück, wo er zur Umerziehung zu 13 Jahren Zwangsarbeit in der Landwirtschaft verurteilt wurde. Danach war er in seiner Diözese als Pfarrer, Rektor des Kleinen Seminars und Spiritual einer Schwesterngemeinschaft tätig. Nach seiner Weihe zum Bischof war er zunächst als Weihbischof und seit 1991 als Bischof in Hongdong tätig.
Der Bischof war seit vielen Jahren krank, doch sein Gesundheitszustand hatte sich vor allem seit dem Herbst letzten Jahres rasch verschlechtert. In den vergangenen Monaten war er zwar geistig wach und gelassen konnte sich jedoch kaum mehr ernähren. Ein Priester, der bis zu seinem Tod bei ihm war erinnert sich an ihn: „Seine Freundlichkeit und seine Spiritualität haben sich mit Sicherheit auf meine Berufung ausgewirkt. Er hat uns immer zum Gebet vor dem Allerheiligsten Sakrament ermutigt“.
Andere Menschen, die ihn persönlich kannten bezeichnen ihn als „unermüdlichen Arbeiter und sehr freundlichen Mensch, der streng mit sich selbst und großzügig im Umgang mit anderen war.“ Als Bischof war er Beispiel der Frömmigkeit und der Tugend und schuf solide Grundlagen für die Zukunft seiner Kirche. Die Diözese Linfen (Hongdong) hat heute 36 Priester, 60 Schwestern und 30.000 Katholiken. Viele Gläubige nahmen eine Woche lang an der abendlichen Gedenkmesse für den verstorbenen Bischof teil. Die Beisetzungsfeier fand am 28. Februar statt. Über 2.000 Gläubige und alle Priester der Diözese sowie drei Bischöfe aus den benachbarten Diözesen erwiesen dem treuen Zeugen Christi trotz eisiger Kälte und viel Schnee die letzte Ehre. (Fidesdienst, 07/03/2006 - 29 Zeilen, 354 Worte)


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