AFRIKA/D.R. KONGO - Dramatische Tage während der Karwoche: Mindestens elf Menschen starben bei Anschlägen

Donnerstag, 5 April 2018 massaker  

Kinshasa (Fides) - Es war eine dramatische Karwoche in Nord-Kivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo. In der Diözese Goma wurde am Ostersonntag Pfarrer Célestin Ngango von Karambi (vgl. Fides 4/4/2018) entführt, der sich noch immer in den Händen seiner Entführer befindet, und in der Diözese Butembo-Beni verübten verschiedene bewaffnete Gruppen während der Karwoche mehrere Anschläge.
„In der Karwoche, in der wir uns darauf vorbereiten, die Osterfeiertage zu feiern, wurden wir von Schüssen und Massakern überrascht", so Bischof Melchisédech Sikuli Paluku in seiner Osterbotschaft. Der Bischof beklagt, dass mindestens elf Menschen bei Überfällen auf das Dorf Mayangose und nahe der Pfarrei San Gustavo in Beni-Paida in dem Dorf Sobiede ums Leben kamen. "Die Angreifer erschossen mindestens elf Menschen, darunter eine 80-jährige Frau und einen 9-jährigen Jungen. Sie entführten mehrere Menschen und plünderten ihre Häuser. Bis jetzt werden mindestens fünf Jungen vermisst, entführt wurden", so Bischof Sikuli Paluku. „Die Massaker ereigneten sich trotz der Präsenz einiger der MONUSCO (UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo) und der kongolesischen Armee“ bedauert Bischof Sikuli Paluku.
Der Bischof berichtet des weiteren, dass die Einwohner der Pfarrei Our Lady of Fatima in Kabasha nach Zusammenstößen zwischen der kongolesischen Armee (FARDC) und der Mai-Mai-Miliz fliehen mussten. Bischof Sikuli Paluku fragt, wie es möglich ist, dass in seiner Diözese immer wieder solche Massaker stattfinden, die von lokalen Behörden der ugandischen ADF-Miliz zugeschrieben werden die seit mehreren Jahren in Nord-Kivu Stellung bezogen haben. "Wer sind diese angeblichen ADF-Milizen und ihre Verbündeten, die nach vielen Monaten militärischer Operationen, bei denen die FARDC und MONUSCO gemeinsam vorgingen, um Frieden und Sicherheit in der Stadt Beni und Umgebung wiederherzustellen, gespenstisch unsichtbar sind aber anscheinend doch noch existieren?", fragt sich der Bischof.
„Wie lässt sich die Wiedergeburt bewaffneter Gruppen im Territorium Lubero erklären, ganz zu schweigen von denen in Ituri gerade zu Beginn des Wahljahres?", so der Bischof weiter mit blick auf die für Ende Dezember geplanten Präsidentschaftswahlen und allgemeinen Wahlen.
Abschließend erinnert Bischof Sikuli Paluku die staatlichen Autoritäten an ihre Pflicht, das Leben und das Eigentum der Bürger zu schützen und betont, dass „das Volk das volle Recht hat, auf demokratische Weise den Behörden das Vertrauen zu entziehen ziehen, wenn diese ihren Pflichten nicht nachkommen“.
(L.M.) (Fides 5/4/2018)


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