AMERIKA/BOLIVIEN - Verstoß gegen das Abkommen zwischen Staat und Kirche: katholische Bildungseinrichtungen im „Ausnahmezustand"

Freitag, 16 März 2018 bildungswesen   politik   schule   bischöfe  

Riberalta (Fides) - Die bolivianischen Bischöfe wenden sich mit Sorge an die Eltern der Schüler von insgesamt 1.523 katholischen Bildungseinrichtungen des Landes: Diese Schulen "können nicht mehr für Unterricht, Religionsunterricht und ganzheitliche und qualitativ hochwertige Bildung garantieren", schreiben sie in einer gemeinsamen Mitteilung. Grund dafür sei ein Beschluss des Bildungsministeriums, der den Schulleitungen katholischen Institute und Universitäten die Zuständigkeit für die Auswahl der Lehrer entzieht, die künftig vom Ministerium ernannt werden sollen. Dies verstoße gegen das Abkommen zwischen Staat und Kirche über die Kooperation im Bildungswesen, wie die Vertreter der bolivianischen Kirche betonten, die "besondere Initiativen“ in Betracht zieht, „wie zum Beispiel die Schließung aller ihrer Bildungseinrichtungen oder einen Streik".
Der besorgte Brief an die Eltern der Schüler ist vom Präsidenten der Kommission für das Bildungswesen der bolivianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Jesús Juárez Parraga Erzbischof von Sucre unterzeichnet. Unterdessen wenden sich die Bischöfe in einer Note auch an den zuständigen Minister Roberto Aguilar, in der sie für das katholische Bildungswesen den "Ausnahmezustand" erklären und die Aussetzung des Beschlusses fordern.
Die Delegierte des Bildungsausschusses im Apostolischen Vikariat, Frau Professor Carmen Suárez, erklärt, sie sei überzeugt, dass die Regierung "das private Bildungssystem in Bolivien zu eliminieren beabsichtigt und dabei insbesondere katholischen Schulen im Blick hat".
(SM) (Fides 16/03/2018)


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