AMERIKA/KOLUMBIEN - Gegner des Friedensabkommens stärkste politische Kraft

Montag, 12 März 2018 wahlen   menschenrechte   demokratie   frieden   bewaffnete gruppen  

Twitter

Bogotà (Fides) – Die Wahlen, die am gestrigen Sonntag, den 11. März, in Kolumbien stattfanden, waren eine Bestätigung für rechte Parteien, die am meisten Widerstand gegen den Friedensprozess zum Ausdruck gebracht hatten. Nach vorläufigen Angaben geht das „Demokratische Zentrum“, das die Friedensvereinbarungen mit der FARC ausdrücklich ablehnt, als wichtigste politische Kraft des Landes aus der Wahl hervor. Die vom ehemaligen Präsident Alvaro Uribe gegründete Zentrums-Partei, die während der Wahlkampagne das Friedensabkommen, das im November 2016 unterzeichnet wurde, entschieden ablehnte, hat nach Auszählung von 95% der Stimmen die höchste Zahl der Stimmen im Senat (17%), gefolgt von der Sozialdemokratischen Partei mit 13%. Erst auf dem dritten Platz folgt mit 12% der Stimmen für den Senat, die Partei der sozialen Partei der Nationalen Einheit von Präsident Juan Manuel Santos zusammen mit „Cambio Radical“ und den Konservativen. Die Präferenzen der Wähler bei der Wahl der Senatoren und Abgeordneten bestätigten die Favoritenposition von Iván Duque und des ehemaligen Bürgermeisters von Bogota Gustavo Petro als potenzielle Kandidaten bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen am 27. Mai.
Nur 0,5% der Stimmen konnte die neue FARC-Partei auf sich vereinigen, die zum ersten Mal in der demokratischen Geschichte Kolumbiens an Wahlen teilnahm,nachdem aus der bewaffneten Miliz eine politische Partei hervorgegangen war.
Vor den Wahlen hatte die Kolumbianische Bischofskonferenz (CEC) im Rahmen einer Kampagne insbesondere katholische Wähler zur Teilnahme an der Wahl aufgefordert. Der Sekretär der Bischofskonferenz, Prälat Elkin Alvarez Botero, erinnerte in einem über soziale Medien verbreiteten Video daran, dass Katholiken ihre Pflicht als Bürger wahrnehmen und abstimmen müssen. Dabei berief er sich auf Papst Franziskus und betonte: "Katholiken müssen am politischen Leben des Landes interessiert sein und ernsthaft und verantwortungsvoll an der demokratischen Debatte teilnehmen".
Der Weihbischof von Medellin, Alvarez Botero, warnte vor Fake news in sozialen Medien, die Katholiken zum Wahlboykott aufforderten ein aktives Engagement im politische Leben Kolumbiens ablehnten.
(CE) (Fides, 12/03/2018)


Teilen: