ASIEN/PILIPPINEN - “Mindanao braucht Gesetze zur Förderung des Gemeinwohls ”

Freitag, 2 März 2018

Silsilah

Marawi (Agenzia Fides) - „Frieden in Mindanao ist nur möglich, wenn wir alle dazu erziehen, sich selbst als Brüder und Schwestern zu betrachten", so Pater Sebastiano D'Ambra vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen in Zamboanga nach einem kürzlichen Besuch in Marawi, wohin er zusammen mit Vertretern Bewegung „Silsilah“ und einer Delegation der Xavier University gereist war. "Der Weg zum Frieden in Mindanao ist lang. Ich bin davon überzeugt und wir beschreiten geduldig seit 1984 mit vielen Muslimen und Christen der Silsilah-Bewegung diesen Weg, in dem wir uns mit unseren Programmen um Dialog und Frieden bemühen", so der Missionar.
"Der kürzliche Besuch in Marawi“, so der Missionar, „ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Übergangsprozess noch lange dauert. Einige muslimische Freunde der lokalen ethnischen Gruppe der Maranao, sagten mir, dass sogar Kinder durch Hasspropaganda beeinflusst werden, mit dem Ziel eine Spaltung zwischen Christen und Muslimen zu schüren. Vorurteile und Intoleranzen spalten immer noch die verschiedenen Glaubensgemeinschaften in Mindanao ", bedauert Pater D'Ambra.
„Es gab eine Zeit, als Christen und Muslime in Mindanao näher beieinander waren und ein Klima der Freundschaft und des Respekts weit verbreitet war. Warum und wie konnte dieses Klima untergraben werden?“, so der Missionar, der “den internationalen Einfluss einer eingeschränkten Auslegung des Islam“ verantwortlich macht. „In diesem Kontext haben radikale Gruppen, die Marawi spalten, Unterstützung gefunden und versuchen, die Gewalt in anderen Gebieten von Mindanao zu verbreiten", warnt der Ordensmann. "Die gemäßigten muslimischen religiösen Führer scheinen dadurch selbst gelähmt zu sein, denn wenn sie den Terrorismus verurteilen, werden sie bedroht und mit Gewalt eingeschüchtert".
"In dieser Situation will die Regierung bald möglichst das ‚Bangsamoro Basic Law (BBL)’ verabschieden“, so der Missionar, „Ich bin überzeugt, dass dieses Gesetz positiv sein kann, wenn es die Forderungen aller auf Mindanao anwesenden Gruppen berücksichtigt. Viele hoffen, dass das BBL auch das zunehmend Problem des Terrorismus lösen kann. Tatsächlich bleibt zu hoffen, dass die Politiker, die an der Entstehung dieses neuen Grundgesetzes mitgewirkt haben, dies auch mit mehr Weisheit umsetzen und die Fehler der Vergangenheit vermeiden".
"Es ist an der Zeit, daran zu arbeiten, ein neues Gesetz zur Förderung des Gemeinwohls zu schaffen. Wir alle sind aufgerufen, den Boden für freundschaftliche Beziehungen zu ebnen und den Traum vom Zusammenleben in Mindanao zu verwirklichen. Ein Christ muss in einem Gebiet mit einer muslimischen Mehrheit frei sein und respektiert werden und dies muss auch für einen Muslim in Gebieten mit einer christlichen Mehrheit gelten", so Pater D'Ambra abschließend.
(PA) (Fides 2/3/2018)´


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