ASIEN/INDIEN - Religionsvertreter fordern Beendigung gezielter Gewalt gegen Christen

Mittwoch, 21 Februar 2018 menschenrechte   gewalt   religiöse minderheiten   gewissensfreiheit   religionsfreiheit   religiöser fundamentalismus   extremismus  

Bhopal (Agenzia Fides) - Die Teilnehmer eines interreligiösen Studienseminars in Bhopal (Madya Pradesh) appellieren an den Premierminister von Madhya Pradesh, Shivraj Chauhan, und an alle indischen Politiker und fordern die "Beendigung gezielter Gewalt gegen Christen ". Im Mittelpunkt des Treffens stand das Thema Frieden und harmonisches Zusammenleben.
In diesem Rahmen erinnerten die Teilnehmer an die hohe Anzahl von Gewaltausbrüchen gegen die christliche Gemeinschaft im Jahr 2017, insbesondere im Bundesstaat Madhya Pradesh. Wie aus einem Bericht der christlichen Organisation "Evangelical Fellowship of India" (Efi) hervorgeht, war das Jahr 2017 eines der schlimmsten Jahre für Christen in Indien mit mindestens 351 gemeldeten Fällen von Gewalt in diesem Jahr.
Beunruhigt durch die Vielzahl von Gewalttaten gegen religiöse Minderheiten im Jahr 2017 fordern die Religionsvertreter die Regierung auf, "rigorose und dringende Maßnahmen gegen die Gruppen zu ergreifen, die für dieses Chaos verantwortlich sind“ und prangerten "extremistische Kräfte an, die Christen und andere besonders verletzliche Gruppen angreifen“. Bischof Chacko Thottumarickal von Indore stellte ein von allen anderen Führern mitunterzeichnetes Memorandum vor, das der Regierung in Madya Pradesh und auch auf Bundesebene vorgelegt werden soll.
Laut der „All India Catholic Union (AICU)“ werden "in verschiedenen Bundesstaaten Indiens, wie Madhya Pradesh, „einige so genannt ‚Gesetze der Religionsfreiheit’ als Vorwand missbraucht, um Minderheitengemeinschaften zu diskriminieren. Diese Gesetze müssen abgeschafft werden".
"Wir kritisieren den zunehmenden Missbrauch religiöser Symbole im politischen Diskurs“, so AICU weiter, „und und laden Religionsführer ein, ihre Gemeinschaften und Bürger zur Stärkung demokratischer Traditionen, einschließlich religiöser Freiheit und Rechte, zu erziehen Menschenrechte, freie Wahlbeteiligung, Ethik in der Politik zu fördern und nicht die Anstiftung zu Gewalt oder zur Polarisierung der Gesellschaft".
Die AICU - die größte und älteste christliche Laienbewegung Land – betont abschließend, man sei "zutiefst besorgt über das Versagen der Regierung, wenn es darumg geht, die Bedrohung der Meinungsfreiheit im Land zu verurteilen und zu unterdrücken" und bekräftigt ihr Engagement "zum Schutz der Rechte von Dalits und tribalen Völkern und der Christen unter ihnen".
(SD) (Fides 21/2/2018)


Teilen:
menschenrechte


gewalt


religiöse minderheiten


gewissensfreiheit


religionsfreiheit


religiöser fundamentalismus


extremismus