AFRIKA/ÄGYPTEN - Koptischer Patriarch fordert Ausgewogenheit zwischen Familie und Seelsorge bei verheirateten Priestern

Samstag, 17 Februar 2018 mittlerer osten   ostkirchen  

Alexandria (Fides) –Verheiratete Priester der koptisch-orthodoxen Kirche sollen sich mit Hingabe um ihre Familien kümmern und dabei das richtige Gleichgewicht zwischen dem pastoralen Dienst und den familiären Verpflichtungen finden. Dies betonte der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. in den vergangenen Tagen nach der Weihe von 15 neuen Priestern in Alexandria. Der Primas der koptisch-orthodoxen Kirche fügte in diesem Zusammenhang hinzu, dass das Familienleben von Priestern nicht vernachlässigt werden dürfe, da dies Teil ihrer Berufung und ihres Dienstes sei.
Bereits im Juli 2015 hatte der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. an einer Begegnung mit zwanzig Ehefrauen orthodoxer koptischer Priester teilgenommen, die im östlichen Teil von Alexandria tätig sind (vgl. Fides 7/7/2015). Bei dieser Gelegenheit hatte Papst Tawadros in seiner Meditation sowohl Überlegungen zum Leben und zur Berufung des Priesters angestellt als auch über die Realität der Ehefrau und Mutter, wie sie jeweils in den biblischen Texten veranschaulicht werden.
In den koptischen Kirchen besteht die Möglichkeit, Kandidaten für das Priestertum sowohl unter verheirateten Männern auszuwählen als auch unter denen, die im Zölibat leben, wobei Bischöfe ausschließlich aus der Reihe der Mönche ernannt werden und zölibatär leben.
Am Donnerstag, den 15. Februar, hat Papst Tawadros in einer Feier zum Gedenken an die neuen koptischen Märtyrer den heiligen Johannes Chrysostomus zitiert: "Der Märtyrer stirbt einmal für seinen Herrn, aber der Hirte stirbt jeden Tag für die Herde des Herrn“. Wer nicht bereit sei, die märtyrergleiche Dimension des Priestertums anzunehmen und sich ohne Vorbehalte in den Dienst des Volkes Gottes stelle, sei nicht würdig, Hirte der Herde zu sein.
(GV) (Fides 17/2/2018).


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