AFRIKA/KENIA - Anspruch auf Landbesitz; Jungendliche und Entwicklung; Frieden und Versöhnung; Achtung der Menschenwürde; Integrität der Führungskräfte: zum Nachdenken darüber regt die Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ in einem Schreiben zur Fastenzeit an

Freitag, 3 März 2006

Nairobi (Fidesdienst) - „In der Einheit, im Frieden und in der Freiheit sollen wir verweilen“, heißt es in der kenianischen Nationalhymne. Dieses Strophe der Hymne zitiert die bischöfliche Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ im Titel zu ihrer Botschaft zur Fastenzeit.
Im Mittelpunkt der Botschaft stehen folgende Themen: Anspruch auf Landbesitz; Jungendliche und Entwicklung; Frieden und Versöhnung; Achtung der Menschenwürde; Integrität der Führungskräfte.
Das erste Thema, die Frage des Landbesitzes, liegt den Menschen in Kenia besonders am Herzen, da viele Einwohner des Landes unter der ungerechten Verteilung des Ackerlandes leiden. „Gott möchte, dass die Güter der Schöpfung von allen genutzt werden und jeder zur Erfüllung der eigenen Bedürfnisse dazu Zugang haben soll“, schreiben die Autoren in dem Dokument zur Fastenzeit. „Christen sind berufen die Achtung des Gesetzes und den Gehorsam gegenüber allen rechtlichen Bestimmungen die den Landbesitz regeln, zu fördern.
Ein weiteres Problem in der kenianischen Gesellschaft ist die Jugendarbeitslosigkeit. „Millionen junger Menschen im ganzen Land haben keine reellen Aussichten auf einen Arbeitsplatz. Diese Situation führt zu Drogenkonsum, mangelnder Sexualmoral, Kriminalität und anderen Übeln, die auf dem Land Lasten“, so die Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“, die sich in diesem Zusammenhang fragt: „Wie kann die Kirche bei der Überwindung der Krise behilflich sein? Wie können wir jungen Menschen dabei helfen, eine Quelle für den eigenen Lebensunterhalt zu finden?“.
Ungleiche Landverteilung und Arbeitslosigkeit sind eine explosive Mischung, die den Frieden in den verschiedenen Teilen des Landes ernsthaft gefährden, „wo es im Zusammenhang mit dem Zugang zu den Ressourcen zu Konflikten zwischen Menschen und Gemeinden kommt. Der Streit um Weideland und Wasser, vor allem während der Dürrezeit, führt oft zu Gewalt zwischen den Hirtenvölkern in den trockenen und halbtrockenen Regionen“. Diese Konflikte werden durch ethnische, soziale, kulturelle und politische Faktoren zugespitzt. „Die Konflikte werden sollten nicht zu Gewalt führen. Es gibt Wege, diese Gewalt einzudämmen und eine Eskalation zu verhindern“, bekräftigt die Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“. In diesem Zusammenhang werden Christen aufgefordert, vor allem in der dritten Woche der Fastenzeit über die Gründe du Folgen der Konflikte nach zudenken und nach friedlichen Wegen zu suchen.
Gewalt drückt sich auch in Form von Kriminalität und Konfliktsituationen in den Familien aus, wobei vor allem Frauen betroffen sind. In der vierten Woche der Fastenzeit sollen die Gläubigen deshalb über den Missbrauch von Menschen nachdenken; insbesondere darüber, dass jedes Jahr in aller Welt rund 4 Millionen Frauen und Kinder Opfer des Menschenhandels sind und sexuell ausgebeutet werden.
In der fünften Woche der Fastenzeit soll die Integrität der Führungskräfte im Mittelpunkt stehen. Die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden stellt den Gläubigen dazu folgende Frage: „Was ist eine gute Regierungsführung? Wie können die Christen sie in ihren Gemeinden und in ihrem Land fördern? (LM) (Fidesdienst, 03/03/2006 - 44 Zeilen, 475 Worte)


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