ASIEN/PAKISTAN - Katholiken: “Verbot des Valentinstags ist verfassungswidrig”

Donnerstag, 8 Februar 2018 menschenrechte   religiöse minderheiten   religionsfreiheit   christentum   islam   politischer islam   politik  

Upi

Faisalabad (Agenzia Fides) – „Das Verbot jeglichen Hinweises auf den Valentinstag an öffentlichen Orten und in den Medien verstößt gegen Artikel 28 der pakistanischen Verfassung und schränkt die grundlegenden Menschenrechte ein“, heißt es in einer Mitteilung der “Pakistan Minorities Teachers' Association” (PMTA), in einem Kommentar zu dem von der staatlichen Medien-Behörde am 7. Februar gefassten Beschluss, der jeglichen Hinweis der Medien auf den Valentinstag untersagt. Die Regierungsverlautbarung wurde veröffentlicht, nachdem der Oberste Gerichtshof Pakistans die bereits vor einem Jahr erlassene restriktive Verfügung bestätigt hat. Ein muslimischer Bürger hatte Beschwerde gegen die Feierlichkeiten eingereicht, da diese "im Widerspruch zur islamischen Lehre" stünden.
Der PMTA-Vorsitzende Anjum James Paul, betont: "Die Situation spitzt sich zu und Pakistan verliert an Pluralismus und Vielfalt. Der soziale Raum für religiöse Minderheiten schrumpft immer mehr. Die islamisch-konservativen Gruppen glauben heute, dass der Valentinstag nicht mit dem Islam vereinbar ist und deshalb nicht gefeiert werden sollte. Dies wird auch für andere Anlässe passieren. Tatsächlich sind pakistanische religiöse Minderheiten gezwungen, ihr Leben auf der Grundlage von Artikel 31 der pakistanischen Verfassung zu führen, der von einer islamischen Lebensweise spricht. Dies ist einer der Gründe dafür, weshalb religiöse Minderheiten in Pakistan schwinden: 1947 machten sie noch 23% der Bevölkerung aus, heute sind es weniger als 5%".
Wenn sich der soziale, wirtschaftliche, politische und religiöse Rahmen religiöser Minderheiten in Pakistan (insbesondere Christen und Hindus) nicht verbessere, werde das Schwinden anhalten und viele sich gezwungen sehen, das Land zu verlassen, so Anjum James Paul. Die pakistanische Regierung, so der PMTA-Vorsitzene sollte deshalb gleiche Freiheit für alle garantieren, die Rechte von Minderheiten schützen und ihre Integration in das nationale soziale Gefüge im Zeichen einer immer größeren religiösen Harmonie fördern.
(PA) (Fides 8/2/2018)


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