ASIEN/NEPAL - Religiöse Minderheiten werden marginalisiert

Mittwoch, 7 Februar 2018 religionsfreiheit   religiöse minderheiten   menschenrechte   christentum   buddhismus   hinduismus  

Mission Nepal

Katmandu (Fides) - Christliche, muslimische und buddhistische religiöse Minderheiten werden in Nepaloft marginalisiert und sehen sich mit zahlreichen Ungerechtigkeiten konfrontiert. Der christliche Politiker Bharat Giri, dessen Partei, Christen ermutigen will, ihre Rechte einzufordern, betont dass "die Gesellschaft und die Politik des überwiegend hinduistischen Landes nur die hinduistischen Bürger und deren Kultur fördert“. Giri hält ein Gesetz, das seit Oktober 2017 religiöse Bekehrung kriminalisiert, für einen der Hauptgründe für die zunehmende Missachtung der Religionsfreiheit in Nepal . Dieses Gesetz werde oft als Instrument der Unterdrückung benutzt, um diejenigen zu bestrafen, die zum Christentum konvertieren wollen. Deshalb fordert der Generalsekretär des Verbandes der nepalesischen Christen, C.B. Ghatraj, zusammen mit anderen christlichen Politikern die Streichung der Klausel, die Missionsarbeit betrifft.
Bharat Giri erinnert in diesem Zusammenhang an verschiedene Fälle, in denen Christen die Folgen einer gewissen Feindseligkeit erlitten haben, die dieses Gesetz legitimiert und verschärft hat. "Vor anderthalb Jahren verteilten Christen Broschüren mit christlichen Inhalten und wurden deshalb neun Monate lang inhaftiert", so der christliche Politiker zu Fides. Auch nach der Entlassung sei der Prozesse gegen die neun Christen fortgesetzt worden und laufe noch.
In einem anderen Fall kümmerte sich eine Christin im Osten Nepals "Kinder in Not", sagt Giri. Sie sei nach Katmandu gebracht und dort unter dem Vorwurf festgenommen worden, Kinder zum Christentum bekehrt zu haben. Sie habe insgesamt drei Monate in Untersuchungshaft verbracht und sei schließlich wegen "religiöser Bekehrungen" zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Auch ein protestantischer Pastor, der ihr half, sei in ernsthafte Schwierigkeiten geraten und sehe sich immer noch mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Auch andere religiöse Minderheiten seien betroffen, betont Giri abschließend.
Nepal hat insgesamt 28,5 Millionen Einwohner, davon sind rund 2 Millionen Christen.
(SD) (Fides 7/2/2018 )


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