AFRIKA/KENIA - Bischöfe fordern Respekt der in der Verfassung verankerten grundlegenden Freiheiten

Montag, 5 Februar 2018 medien   bischöfe  

Nairobi (Fides) - "Wir sind tief besorgt über die verfassungswidrigen Handlungen sowohl der Regierung als auch der Opposition", so die Bischöfe Kenias in einer gemeinamen Erklärung.
Die Bischöfe fordern zunächst vor allem die Achtung der Pressefreiheit, nachdem vor einer Woche drei der wichtigsten privaten Fernsehsender des Landes verdunkelt wurden, um die Ausstrahlung der „Vereidigung“ von Raila Odinga als Staatsoberhaupt zu verhindern. Odinga hatte bei den Wahlen vom 26. Oktober gegen Präsident Uhuru Kenyatta verloren (vgl. Fides 30/01/2018).
Die Verdunkelung der Medien "ist an und für sich ein regressiver Schritt und ein bewusster Versuch, die positiven Bestimmungen, die das Land und seine Bevölkerung in der Verfassung als Gesellschaftsvertrag festgelegt haben, zu untergraben", so die Bischöfe, die daran erinnern die Pressefreiheit durch den Artikel 34 der Verfassung und verschiedene von Kenia ratifizierte internationale Abkommen garantiert wird.
Am heutigen dem 5. Februar löste die Polizei unterdessen eine Protestkundgebung mit Tränengas auf, bei der rund einhundert Demonstranten versucht hatten, zu den Regierungsbüros in der Innenstadt von Nairobi zu gelangen, um dort die Wiedereröffnung der drei geschlossenen Fernsehsender zu fordern.
"Sowohl die Opposition als auch die Regierung müssen auf jede Form von Aufhetzung verzichten, die die Spaltung der kenianischen Bevölkerung weiter vertiefen könnte", fordern die Bischöfe, die an die staatlichen Stellen und die einzelnen Beamten appellieren, damit diese „die Prinzipien und den Geist der Verfassung und damit Menschenrechte und Grundfreiheiten respektieren“.
Abschließend laden die Bischöfe die Katholiken des Landes zur Teilnahme an der Fastenaktion 2018 ein, die am kommenden 10. Februar in der Erzdiözese Kisumu eröffnet wird, und deren Thema lautet "Versöhnung für friedliches Zusammenleben und Integration ... Gerechtigkeit für alle".
(L.M.) (Fides 5/2/2018)


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