ASIEN/INDONESIEN - Gesundheitskrise in der Provinz Papua: Masern und Unternährung fordern unschuldige Menschenleben

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Unicef

Agats (Fides) - Seit Mitte Januar 2018 herrscht in der indonesischen Provinz Papua eine Gesundheitskrise, von der in Agatas, der Hauptstadt der Provinz Aamat, Hunderte von Familien betroffen sind, so dass bereits über 80 Kinder an Masern und Unterernährung starben. Von der allarmierenden Lage berichtet der Kamillianer Missionar P. Mushtaq Anjum (MI), der in Maumere, in der Provinz East Nusa Tenggara lebt und arbeitet, im Gespräch mit Fides. "Die ersten Fälle wurden schon im September 2017 registriert, aber erst jetzt hat die Zentralregierung ein Ärzteteam in die Region entsandt", beklagt der Priester. Da es in den letzten fünf Monaten insgesamt 646 Patienten mit Masern und 144 mit Unterernährung gab, geriet das einzigen Krankenhauses in Agats an seine Grenzen, so dass Patienten auch in einer benachbarten Kirche untergebracht werden mussten.
Auch der Leiter des Gesundheitsausschusses der Diözese Agats, der Steyler Missionar Pater Hery P. Nahak, prangerte die Situation an und unterstrich, dass die Opfer dieser Krise vor allem Kinder in der Altersgruppe zwischen 1 und 3 Jahren sind, während der ebenfalls vor Ort tätige Kamillianerpater Mensa Aman erklärt, dass "die indonesische Regierung das Leben und die Entwicklung der Bewohner dieses Gebiets bisher völlig vernachlässigt hat".
In der Region gebe es nur ein Krankenhaus und 13 Kliniken bei einer Gesamtbevölkerung von 90.316 Menschen, weshalb eine derart ernste Gesundheitskrise nicht leicht zu überwinden sei, so die Missionare. Viele Menschen könnten nicht in die Kliniken kommen, weil kaum Transportmittel zur Verfügung stünden, die Straßen schlecht seien und die Region unter Armut leide. Auch dies trage zum Verlust vieler unschuldiger Menschenleben bei. "Es an der Zeit, dass die Regierung das ernst nimmt und eingreift", so die Missionare.
(MA/AP) (Fides 29/1/2018)


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