AFRIKA/ D. R. KONGO - Bischöfe: “Wo die Polizei professionell gehandelt hat, gab es keine Zwischenfälle“

Donnerstag, 25 Januar 2018 gewalt   bischöfe   menschenrechte   zivilgesellschaft  

Kinshasa (Fides) - "Dort, wo die Polizei professionell gehandelt hat, gab es keine Zwischenfälle", so der Generalsekretär der Kongolesischen Bischofskonferenz (CENCO), Pfarrer Donatien Nshole, bei der Präsentation der Bilanz zu der zum Teil gewaltsamen Unterdrückung der Demonstrationen, zu denen katholische Laien am vergangenen Sonntag, den 21. Januar, aufgerufen hatten.
"Bei 12 Kundgebungen gelang es der Polizei, die Demonstranten auf professionelle Weise zu begleiten und dort gab es keine Vorfälle, über die man sich beschweren konnte", so Pfarrer. "Es ist also doch möglich, friedliche Demonstrationen in der Demokratischen Republik Kongo zu organisieren, wenn die zuständigen Behörden guten Willens sind", erklärte der Generalsekretär der CENCO.
Nach der von den Bischöfen vorgelegten Bilanz, wurden Versammlungen in 22 Fällen durch den Einsatz von Tränengaswerfern aufgelöst, in 75 Fällen kamen Tränengaspatronen und Schusswaffen zum Einsatz; in 4 Fällen reichte ein verbaler Appell der Polizei aus; 54 Märsche wurden durch die Stationierung von Soldaten verhindert; in vier Fällen wurden Gottesdienste verboten und in einem Fall wurden die Gläubigen am Zugang zur Kirche gehindert.
Unter den sechs bestätigten Toten, befindet sich auch die Ordensaspirantin Mwanza Kapangala Dechade, Tochter eines Majors der Grenzpolizei, die von einer Maschinengewehrsalve getötet wurde während sie in der Nähe der Pfarrei „Saint Francois de la Sales“ in Kitambo ein Mädchen zu schützen versuchte. Bei den Ausschreitungen wurden insgesamt 127 Personen verletzt und 210 verhaftet, darunter auch mehrere Priester, von denen die meisten nach wenigen Stunden wieder aus der Haft entlassen werden. Wie aus einer Mitteilung der Apostolischen Nuntiatur in Kinshasa hervorgeht waren 61 Gemeinden von gewaltsamen Ausschreitungen betroffen, 40 davon in Mbuji-Mayi und 13 in der Hauptstadt Kinshasa.
(L.M.) (Fides 25/1/2018)


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