AMERIKA/PORTO RICO - Redemptoristen schreiben an Trump: "Ihre Worte sind beleidigend"

Montag, 22 Januar 2018 orden   politik   menschenrechte  

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San Juan (Fides) - „Wir wenden uns an Sie, Herr Präsident, um die negativen Auswirkungen der von Ihnen am Donnerstag, den 11. Januar 2018, in Anwesenheit einiger Mitglieder des US-Kongresses benutzten abfälligen Worte zu beschreiben, als Sie Haiti, El Salvador und die armen Länder Afrikas als ‚Drecksloch’-Länder bezeichneten“, heißt es in einem Schreiben der Redemptoristen von Puerto Rico an den US-Präsidenten Donald Trump. In ihrem Brief stellen sich die Unterzeichner sich als „eine Gruppe von katholischen Missionare aus der Kongregation der Redemptoristen aus der Ordensprovinz San Juan“ vor, die Puerto Rico, die Dominikanische Republik und Haiti umfasst. „Die Mission unserer Kongregation ist es, die Armen zu evangelisieren und dazu gehören die ausdrückliche Verkündigung des Evangeliums sowie Solidarität und Förderung der Grundrechte der Gerechtigkeit und der Freiheit für Bedürftige“, heißt es in dem Schreiben weiter, „Die Liebe zu dieser Mission hat unsere Mitbrüder aus Spanien und den Vereinigten Staaten dazu gedrängt, sich in Puerto Rico und in der Dominikanischen Republik seit Hundert Jahren in den Dienst dieser Aufgabe zu stellen. Die Liebe hat dazu geführt, dass wir genau den Menschen dienen, die die Sie verachten, in Afrika, Haiti und El Salvador. "Die Redemptoristen bestätigen ihre Treue „zur der Berufung, Zeugen des Erlösers in einer verwundeten Welt zu sein" und verurteilen mit Nachdruck die beleidigenden Worte von Präsident Trump, die sie als „ungerecht, beleidigend und abwertend" bezeichnen, da sie „das Bild und die Würde von Männern und Frauen entstellen, die nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind" und "dem Evangelium Jesu Christi widersprechen, das die Würde der Armen respektieret". "Am achten Jahrestag des Erdbebens“, heißt es in dem Brief, „während Haiti um seine 200.000 Toten weint, treten Sie mit ihren Worten das Empfinden eines Volkes und eines Landes mit Füssen, das 800 seiner Männer zum Unabhängigkeitskampf in die Vereinigten Staaten schickte.“
Die „beleidigenden“ Worte Trumps stellen die Redemptoristen den ermutigenden Äußerungen von Papst Johannes Paul II. gegenüber, der anlässlich der Eröffnung der IV. Generalersammlung der Lateinamerikanischen Bischöfe in Santo Domingo am 13. Oktober 1992 in seiner Botschaft an die Afroamerikaner betonte, dass diese ein „wesentlicher Bestandteil des Kontinents“ seien und „mit ihren menschlichen und christlichen Werten und mit ihrer Kultur die Kirche und die Gesellschaften vieler Länder bereichern“.
(CE) (Fides, 22/01/2018)


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