AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Erstes Treffen der an der seit 2002 anhaltenden Krise beteiligten Parteien wird begrüßt

Donnerstag, 2 März 2006

Abidjan (Fidesdienst) - „Endlich werden wichtige Schritte in Richtung einer Beilegung der Krise in Cote d’Ivoire unternommen“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in einem Kommentar zu dem Gipfeltreffen, das am 28. Februar in Yamoussoukro, der Hauptstadt von Cote d’Ivoire stattfand. „Erstmals haben sich in Cote d’Ivoire die an der politischen Krise beteiligten Parteien getroffen, die seit Jahren unter den verschiedensten Vorwänden ein solches Treffen vermieden“, so der Beobachter.
An dem Gipfeltreffen nahmen Staatspräsident Laurent Gbagbo, der Premierminister Charles Konan Banny, der das Treffen organisierte und stellvertretend für die Opposition Alassane Ouattara und Henri Konan Bédié, sowie der Anführer der Rebellen der „Forces Nouvelles“ Guillaume Soro teil. Zum Abschluss der Begegnung, haben die fünf Vertreter der beteiligten Parteien bekannt gegeben, man werde sich „regelmäßig treffen, um über Probleme im Zusammenhang mit dem Friedensprozess zu sprechen“. Außerdem verpflichteten sie sich „alles dafür zu tun, dass das politische Leben in einem harmonischen Klima stattfindet“. In einer Schlussverlautbarung zu dem Gipfeltreffen begrüßen die Teilnehmer die Schirmherrschaft der Vereinten Nationen über die Wahlkommission, die die allgemeinen Wahlen vorbereiten soll. Außerdem verpflichten sie sich zur Einleitung eines Entwaffnungsprozesses, zur Demobilisierung und zur Weidereingliederung der ehemaligen Rebellen und zur Festlegung eines entsprechenden Kalenders. In ihrer Verlautbarung erinnern die Teilnehmer auch an die regionalen Ausmaße der Krise und bitten deshalb um eine Beteiligung der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (CEDEAO) bei der Konfliktlösung.
„Die ivorische Presse hat die Ergebnisse des Treffens einstimmig begrüßt und weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es dem Premierminister Banny gelungen sei, ein Klima des Vertrauens zwischen den Parteien zu schaffen“, so der Beobachter.
Die ivorische Krise begann im September 2002, als eine Gruppe aufständischer Militärs den Nordosten des Landes belagerte. Seither ist das Land in zwei Teile gespalten, wobei sich der Norden und der Westen des Landes in den Händen der Rebellen der „Forces Nouvelles“ befinden.
Im Januar 2003 wurden in Marcoussis (in Frankreich) Friedensvereinbarungen unterzeichnet, auf deren Grundlage eine Regierung der Nationalen Einheit entstand. Die Vereinbarungen wurden jedoch nie in allen Punkten in die Praxis umgesetzt. Die Tätigkeit der Regierung der Nationalen Einheit wurde durch die Weigerung der Minister der Opposition und der „Forces Nouvelles“ behindert, die nicht an den Ministerratssitzungen teilnahmen.
„Der Weg, der vor uns liegt ist noch lang, doch wir haben uns endlich auf den Weg gemacht. Die internationale Staatengemeinschaft sollte jedoch weiterhin auf die ivorischen Politiker Druck ausüben, damit sie in dieser Richtung weitermachen“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 02/03/2006 - 36 Zeilen, 414 Worte)


Teilen: