NEWS ANALYSIS/OMNIS TERRA - Papstbesuch in Peru: Eine polarisierte Gesellschaft, die Versöhnung braucht

Donnerstag, 18 Januar 2018 papst franziskus   politik   zivilgesellschaft  

Der Besuch von Papst Franziskus im Land der Inka findet zu einem kritischen und damit wie von der Vorsehung bestimmten Zeitpunkt statt. Auf der einen Seite gibt es viele Opfer an der Nordküste Perus, die durch den Taifun El Niño Anfang 2017 verwüstet wurde. Sie wird der Papst bei seiner Ankunft in Trujillo besuchen. Verschiedene Vertreter der Politik und der Gesellschaft beklagen, dass die staatlichen Wiederaufbaumaßnahmen nur schleppend vorankommen, die den insgesamt 10.508 Menschen helfen sollen, die immer noch in über 2.000 Zelten in 34 Camps leben, wie das Nationale Institut für Zivilschutz mitteilt.
Auf dem Programm der Papstreise steht auch ein Besuch in Puerto Maldonado, der Hauptstadt der Region Madre de Dios, die zwar reich an Rohstoffen ist, und trotzdem am meisten unter Drogenhandel und illegalem Bergbau leidet. Die Schwächsten und Verletzlichsten sind die Opfer dieses ungerechten Systems: Menschen, die in Goldminen ausgebeutet werden, oder Mädchen, die glauben, dass sie die Möglichkeit haben werden, zu studieren oder zu arbeiten, aber im Netzwerk der Prostitution enden.
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Angesichts der Krise und der politischen Instabilität, die vom so genannten "Odebrecht-Skandal" ausgelöst wurde, und der starken Polarisierung, die nicht zuletzt durch die Begnadigung des ehemaligen Präsidenten Alberto Fujimori verstärkt wurde, kommt es immer häufiger zu Protestkundgebungen der verschiedenen politischen Lager. Inmitten dieses Panoramas der Instabilität bereitete sich Peru auf den Papstbesuch vor. Und, wie Kardinal Juan Luis Cipriani versichert hat, kommt Papst Franziskus, „um uns zu vereinen, denn wenn wir ehrlich sind, wissen wir: Wir haben ein ziemlich zersplittertes soziales Gefüge, mit vielen Löchern, die nur etwas zusammengeflickt wurden".
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