ASIEN/INDIEN - Gewalt gegen Christen in Tamil Nadu

Dienstag, 12 Dezember 2017 menschenrechte   religionsfreiheit   religiöse minderheiten   gewalt   hinduismus   evangelisierung  

SD

Chennai (Fides) - Vier Menschen, darunter der örtliche Vorsitzende der Bharatiya Janata Party (BJP), wurden im Zusammenhang mit einer Episode der Gewalt und des Vandalismus in einem christlichen Gebetsraum am 9. Dezember in Coimbatore, Tamil Nadu, festgenommen. Wie die Polizei mitteilte, wurden bei der von hinduistischen Extremisten verübten Gewalt drei Menschen verletzt. Der Überfall fand während eines vorweihnachtlichen Gebetstreffens statt. Der Gebetssaal wird von Pastor Vinod Kumar von der evangelikalen n Gemeinde "New Life Profetic Charitable Trust" geleitet.
Der lokaler Vertreter der BJP Nandkumar und drei weitere Männer, stürmten den Saal e und forderten die dort Versammelten auf, die Gebetstveranstaltung zu unterbrechen. Die Bezirksverwaltung von Coimbatore hatte zuvor angeordnet, dass etwa 30 dieser Gebetsräume in der Gegend geschlossen wurden, nachdem die BJP-Aktivisten Einwände gegen "Lärm und Störungen" erhoben hatten.
Nach Angaben der Polizei sollen die Christen trotz der angeordneten Schließung des Raumes dort die Feier organisiert haben, was zu dem Übergriff geführt haben soll.
Mitglieder der christlichen Gemeinde berichten, dass es sich bei den Angreifern um eine Gruppe von Extremisten handelt, die zusammengekommen waren um die christliche Veranstaltung zu beenden. Bei dem Angriff zog sich ein Christ eine Kopfverletzung zu und eine Frau erlitt eine Fraktur, während andere Gläubige leicht verletzt wurden. "Wir haben nichts falsch gemacht, wir wollten nur Weihnachten feiern und Geschenke an die Armen verteilen", so Pastor Karthik, der bei dem Überfall anwesend war.
Unterdessen bitten die christlichen Gläubigen um Schutz und um "rigorosen Maßnahmen gegen die Verdächtigen" seitens der Polizei. Die indische BJP-Partei, gehört der hinduistischen nationalistischen Rechten am und regiert in Indien auf Bundesebene (mit Premier Narendra Modi), aber auch in 18 der insgesamt 29 indischen Staaten von 29. Sie wird von gewaltbereiten paramilitärischen Organisationen unterstützt, die gegen religiöse Minderheiten vorgehen, darunter die Rashtriya ab Swayamsevak Sangh (RSS).
(PA) (Fides 12/12/2017)


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