AFRIKA/D. R. KONGO - Massaker an Blauhelmen: Soll die UN zum Abzug bewegt werden?

Montag, 11 Dezember 2017 bewaffnete gruppen   uno  

Kinshasa (Fides) - „Es ist schwierig, den Angriff einer bestimmten Gruppe zuzuordnen, weil es derzeit nur wenige Informationen gibt", so der Xaverianer Missionar, Pater Loris Cattani, Friedensnetzwerkes „Rete Pace per il Conogo“ nach dem Massaker an 15 blauen Helmen im Stützpunkt der UN Mission in der Demokratischen Republik Kongo in Semuliki, in Nord Kivu, im Osten des Landes.
Für den Anschlag vom vergangenen 7. Dezember sollen die „Allied Defense Forces“ (ADF) verantwortlich sein. Die ursprünglich aus Uganda stammende bewaffnete Gruppe treibt seit Jahrzehnten ihr Unwesen in der Gegend. P. Loris ist davon nicht überzeugt und erinnert daran, dass "der UN-Generalsekretär Antonio Guterres nicht bestätigt hat, dass Kämpfer der ADF das Massaker begangen haben".
"Es hat für mich nicht den Anschein, als ob die ADF in der Lage wäre, eine UN-Basis anzugreifen", fährt P Loris fort. "Die UNO erklärt, dass es sich um einen gut vorbereiteten und organisierten Angriff gehandelt habe. Zuerst trafen sie das Kommunikationszentrum des Militärlagers und verhinderten, dass die Blauhelme mit ihren Kameraden kommunizieren konnten, um Verstärkung und Hubschrauber von den anderen Basen anzufordern. Einige der Kämpfer scheinen Uniformen der kongolesischen regulären Armee getragen zu haben"
"Einige behaupten, dass das Massaker an den Blauen Helmen von denjenigen begangen oder in Auftrag gegeben wurde, die die den Abzug der MONUSCO wollen", so der Missionar. „Ob damit nun lokale bewaffnete Gruppen wie die ADF oder die Mayi Mayi beauftragt wurden, ist zweitrangig. Diejenigen, die den Angriff wollten, sind wahrscheinlich diejenigen, die monatelang die die Reduzierung oder die Auflösung der UN-Mission gefordert haben, d.h. die Regierung ".
"Es muss hinzugefügt werden, dass etwa einen Kilometer von der Basis von MONUSCO entfernt eine Stellung der kongolesischen Armee liegt, deren Soldaten jeden Tag zur UN-Basis gehen, und dort mit Essensrationen versorgt zu werden. Nach unbestätigten Nachrichten hätten die Angreifer diesen Umstand ausgenutzt und wären in Uniformen der regulären Armee in das UN-Feld eingedrungen, ohne dass die Blauhelme Verdacht schöpfen konnten. Es wäre nicht das erste Mal ist, dass Kämpfer bewaffneter Guerillagruppen in regulären Armeeuniformen auftreten ", so P. Loris abschließend.
(L.M.) (Fides 11/12/2017)


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