AFRIKA/MADAGASKAR - Pest-Epidemie gebannt: Menschen kehren zum normalen Alltag zurück

Dienstag, 5 Dezember 2017 gesundheitswesen   missionare   zivilgesellschaft   menschenrechte  

All Africa

Antananarivo (Fides) – "In den vergangenen Tagen gibt wurden keine neuen Seuchenfälle in der Hauptstadt bekannt. Die Situation hat sich verbessert", so die italienische Missionsschwester Giacinta Gobetti, die in Antananarivo lebt und arbeitet. Nachdem die madagassische Regierung den "Ausnahmezustand" ausrufen ließ und zuerst die Schulen geschlossen und später Zusammenkünfte öffentlichen Orten verboten wurden, erklärten die Behörden die Epidemie in städtischen Gebieten nun für beendet. Seit August gab es im ganzen Land insgesamt 202 Todesfälle durch Pest registriert.
Die Seuche ist in einigen Gebieten von Madagaskar endemisch. Dieses Jahr war die Epidemie jedoch ansteckender, weil es sich in zwei Drittel der Fälle um Lungenpest handelte, die von Mensch zu Mensch übertragen wird und innerhalb von vierundzwanzig Stunden zum Tod führen kann. Darüber hinaus betraf die Ausbreitung der Lungenpest und in geringerem Maße die Verbreitung der Beulenpest dieses Jahr auch große Städte. Am stärksten betroffenen waren die Hauptstadt Antananarivo, wo 400 Fälle gemeldet wurden und die Städte an der Ostküste.
"In unserem aus in Antananarivo, wo wir 35 Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen betreuen“, so Schwester Giacinta, „gab es keine Ansteckungsfälle keiner unserer Patienten hatte Symptome. Die Pest breitete sich in den Städten aus, weil die Lungenpest in vielen Fällen nicht sofort erkannt wurde. Doch die Behörden reagierten rasch: Viele Vorsichtsmaßnahmen wurden getroffen, die Menschen wurden vor allem zu besonderen Hygienemaßnahmen aufgerufen, insbesondere, was den Müll anbelangt, und die Schulen wurden vorübergehend geschlossen". Das Gesundheitsministerium koordiniert die Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation und des Pasteur-Instituts in Madagaskar. Gegenwärtig scheint die Situation unter Kontrolle zu sein, und das Leben nimmt allmählich wieder seinen normalen Rhythmus auf.
Wie aus neuesten Daten der Regierung hervorgeht, die von der WHO veröffentlicht wurden, gab es vom 1. August bis zum 27. November 2017 insgesamt 2348 Ansteckungsfälle. Allen infizierten Personen oder solchen mit Symptomen wurde eine kostenlose Behandlung und Prophylaxe angeboten (die WHO stellte 1,2 Millionen Antibiotikagaben zur Verfügung). Die am stärksten betroffene Region war mit 68% Analamanga, in der Umgebung der Hauptstadt. Seit dem 14. November wurden keine neuen Fälle von Lungenpest registriert, während die letzte Ansteckung mit der Beulenpest auf den 8. November zurückgeht. Nach Angaben der WHO, dass das Risiko einer Seuche in Madagaskar zum jetzigen Zeitpunkt gering.
(ER) (Fides 5/12/2017)


Teilen: