AFRIKA/MALAWI - Das „Half Way Home“: hier sollen ehemalige Häftlinge nach ihrer Entlassung durch eine Berufsausbildung wieder Hoffnung schöpfen

Dienstag, 28 Februar 2006

Lilongwe (Fidesdienst) - Aus der Haft entlassene Gefangene sollen, die ein neues Leben beginnen wollen, sollen hier Arbeit und damit neue Hoffnung finden. Dieses Ziel verfolgt das „Half Way Home“, ein Zentrum für ehemalige Häftlinge in Malawi. „Der 25. Februar 2006 wird als wichtiger Tag in der Geschichte des ‚Half Way Home’ in Erinnerung bleiben, da wir zum Ausdruck bringen konnten, welchen Sinn dieses haus für Menschen hat, die aus der Haft entlassen wurden und nach Hause kommen“, so Pater Piergiorgio Gamba, ein Monfortaner Missionar.
„An diesem Tag wurde die Kirche neben dem Half Way House eingeweiht. Das Gotteshaus soll ein Ort der ökumenischen Begegnung sein, weshalb an der Einweihung auch über zehn Pastoren ebenso vieler christlicher Kirchen teilnahmen. Stellvertretend für die katholische Kirche nahm Pater Mario Pacifici teil“, so Pater Gamba.
„Damit er wirklich wieder mit dem Leben Frieden schließen kann, damit er wieder ein normaler Bürger sein kann, ist es wichtig dass ein ehemaliger Gefangener sich selbst versorgen kann, und dies ermöglicht ihm nur ein Arbeitsplatz. Im ‚Half Way Home“ gibt es für ehemalige Gefangene verschiedene berufsbildende Kurse: sie können das Handwerk des Maurers, Schneiders, Schreiners oder des Landwirts erlernen. Diese Kurse dauern mehrere Monate, in denen diese Menschen auch lernen die Arbeit als etwas kreatives und befreiendes zu betrachten. Und die Kraft des Heiligen Geistes kann das Leben des Mensche wirklich verändern. Bekehrung ist dabei also nicht nur ein Wort oder ein Wunsch, der nur einen Tag dauert. Es ist eine Kraft, die wir erfahren, wenn wir uns mit dem Tod und dem Fest der Auferstehung befassen. Unsere neue Kirche soll die Erfahrung einer Wiedergeburt vermitteln“, so der Missionar.
Zu den weiteren Initiativen, die Gefangenen helfen soll, gehören auch die Aufführungen einer Theatergruppe, die in den Gefängnissen des Landes ein Theaterstück aufführen, in dessen Mittelpunkt die Vorbeugung gegen Aids und die Wiedereingliederung in die Gesellschaft steht. „Diese ist eine der vielen Initiativen, an denen sowohl ehemalige Häftlinge als auch freiwillige Helfer teilnehmen“, so Pater Gamba. „Dazu gehört auch die Initiative einer Bäckerei, die die Gefängnisse des Landes mit Brot versorgt, denn in den Haftanstalten dieses Landes stirbt man wörtlich an Hunger… Im Rahmen dieser Initiative soll früher oder später jeder Gefangene im Land jede Woche mindestens ein Stück Brot bekommen… und im ganzen Land gibt es 12.000 Häftlinge.“
„Alle Initiativen sind wichtig, doch es fehlte bisher ein gewisser Zusammenhalt, es fehlte die Seele im „Half Way Home“ und deshalb entstand nun das Gotteshaus, die nun mitten unter den Gebäuden der Anlage für die ehemaligen Gefangenen steht und es war eine große Freude“, so der Missionar abschließend. „Diese Kirche ist nicht nur für die ehemaligen Häftlinge ein Segen sondern sie ist auch unsere Kirche und unser Leben“. (LM) (Fidesdienst, 28/02/2006 - 37 Zeilen, 465 Worte)


Teilen: