AFRIKA/SIMBABWE - Nach dem Rücktritt von Mugabe: “Die Bürger wollen Demokratie und wirtschaftlichen Aufschwung”

Mittwoch, 22 November 2017 politik   demokratie   wirtschaft  

Harare (Fides) – “Die Menschen brachen in Freude aus, als sie vom Rücktritt Mugabes erfuhren”, so der Sprecher der Bischofskonferenz von Simbabwe, Pater Alfonce Kugwa, zum Rücktritt des 93jährigen Präsidenten Robert Mugabe, der am gestrigen 21. November sein Amt niederlegte, nachdem es zu einer tagelangen Konfrontation mit der Führung seiner Partei ZANU-PF gekommen war und das Militär die Kontrolle über die Hauptstadt Harare übernommen hatte. “Diese Entwicklung hatte man nicht erwartet, vielmehr befürchtete man, dass der ehemalige Präsident dem Druck noch länger standhalten würde”, so Pater Kugwa.
Am kommenden 24. November soll der von Mugabe zu Beginn des Monats entlassene Vizepräsident Emmerson Mnangagwa vereidigt werden. Er wird das Land als Interims-Präsident leiten, wie der Parlamentspräsident, Jacob Mudenda, heute bekannt gab.
Simbabwe steht nun zwar vor einem Neubeginn, doch in welche Richtung sich das Land entwickeln wird ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen. Pater Kugwa erinnert daran, dass die Menschen vor allem auf eine Verbesserung der Wirtschaftslage und demokratischen Fortschritt hoffen. “Wir erwarten eine Verbesserung der Wirtschaftslage und mehr politische Stabilität. Die Menschen müssen lernen, was Demokratie eigentlich bedeutet”. “Zunächst hoffen wir auf ein Ende des Klimas der Gewalt und des Schreckens. Die Menschen haben Angst”, so der Sprecher der Bischofskonferenz weiter.
“Wir hoffen alle, dass sich in einer neuen Phase nach dem Rücktritt Mugabes insbesondere für die künftigen Generationen neue Entwicklungschancen eröffnen”, so Pater Kugwa abschließend.
Durch die Misswirtschaft des Mugabe-Regiems wurde während der vergangenen 20 Jahre das Agrarsystem eines der fruchtbarsten Länder des südlichen Afrika zugrunde gerichtet. Millionen Simbabwer wanderten nach Südafrika oder in andere Länder aus.
(L.M.) (Fides 22/11/2017)


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