AMERICA/MEXIKO - Seit 40 Jahren kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen den Einwohnern zweier Gemeinden

Montag, 20 November 2017 armut   politik   drogenhandel   gewalt   bischöfe   menschenrechte  

Diocesis San Cristobal

San Cristobal (Fides) – Im Anschluss an den Gottesdienst am Sonntag, an dem die Weltkirche erstmals den Welttag der Armen beging, prangerte der emeritierte Erzbischof von San Cristobal de las Casas in Mexiko, Felipe Arismendi Esquivel, wieder einmal Gewalt im Zusammenhang mit dem Streit um die Grenze zwischen den Gemeinden Chenalhó und Chalchihuián an. Es gab in jüngster Zeit mehrere Zusammenstöße, zum Teil mit Gebrauch von Schusswaffen, wobei es glücklicherweise keine Toten gab, jedoch mehrere Menschen verletzt wurden und ein Haus in Brand gesteckt wurde. Erzbischof Arzmendi Esquivel berichtet, dass Priester, die in der Gegend arbeiteten, ihm von leider erfolglosen Bemühungen erzählten, die getroffen wurden, um die Zusammenstöße zu stoppen. Der Erzbischof betonte, dass man auch in Zukunft an die Regierung des Staates appellieren und um eine Lösung des seit 40 Jahren anhaltenden Problems bitten werde.
Am Donnerstag, den 16. November, trafen sich Vertreter verschiedener Menschenrechtsorganisationen in Chiapas mit der Sondergesandten der Vereinten Nationen für die Rechte der Indios Victoria Tauli-Corpuz, die eigens zu Gesprächen mit lokalen Delegationen in die Region gekommen war. Im Anschluss an das Treffen erinnerte Erzbischof Arzmendi Esquivel insbesondere daran, dass eine rasche Lösung notwendig ist.
„Wir wissen, dass es sich nicht nur um ein lokales Problem handelt“, so der emeritierte Erzbischof, „sondern eine Frage mit nationaler Tragweite. Zuerst wollte man es im Rahmen einer Agrarreform lösen, nun sollen andere Institutionen zuständig sein. Deshalb liegt es beim Staat Lösungen zu finden“, so der Erzbischof bereits Ende Oktober gegenüber der lokalen Presse. In diesem Zusammenhang erinnerte er auch daran, dass bei den Ausschreitungen zwischen den Einwohnern der beiden Dörfer Menschen starben oder verletzt wurden und es zu Brandanschlägen gekommen war.
(CE) (Fides, 20/11/2017)


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