AFRIKA/SIMBABWE - Mugabe taucht in der Öffentlichkeit auf während christliche Religionsführer eine Regierung der Nationalen Einheit fordern

Freitag, 17 November 2017 putsch   dialog   ortskirchen  

Harare (Fides) – „Die Hoffnung auf eine echte Veränderung schwindet unter Bürgern des Landes, denn anscheinend ist Präsident Mugabe nicht bereit, die Macht abzugeben", so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Harare, der Hauptstadt Simbabwes, wo Präsident Robert Mugabe am heutigen 17. November bei der Verleihung der Abschlussdiplome an Universitätsstudenten in Harare wieder in der Öffentlichkeit wieder auftauchte .
Seit dem frühen Morgen des 15. November kontrolliert die Armee den Präsidentenpalast und andere strategische Punkte des Landes und nimmt Mitarbeiter Mugabes fest. “Es sollen mehrere Mitarbeiter verhaftet worden sein, darunter auch der Polizeichef“, so der Beobachter weiter “Es scheint also wahr zu sein, was die Militärs sagten: man will Mugabe, nicht stürzen, sondern wie sie es nannten ‚Verbrecher in seiner Umgebung’ inhaftieren (vgl. Fides 15/11/2017)”.
„Es herrscht jedoch immer noch in Unsicherheit und die von der Bevölkerung erwartete Veränderung ist mit der internen Spaltung im Regierungsbündnis ZANU-PF verbunden", so der Beobachter weiter. Am gestrigen 16. November, fand in Anwesenheit einer südafrikanischen Delegation unter der Leitung von Verteidigungsminister Nosiviwe Mapisa-Nqakula und dem Jesuitenpater Fidelis Mukonori, ein alter Freund des Präsidenten von Simbabwe, eine Verhandlung zwischen Mugabe und dem Chef der Streitkräfte, General Chiwenga, statt.
Unterdessen kehrte der ehemalige stellvertretende Präsident Emmerson Mnangagwa, der der letzte Woche von Mugabe entlassen worden war, ins Land zurück. Mnangagwa der im Vergangenen August Opfer einer angeblichen versuchten Vergiftung wurde ist im Streit mit jenem Flügel der ZANU-PF, die von Mugabes Frau Grace angeführt wird. Die Krise, in der sich die Armee offen auf die Mnangagwas stellte, kommentieren die wichtigsten christlichen Konfessionen Simbabwes in einer gemeinsamen Erklärung.
„In den vergangenen Tagen haben sich die Dinge überraschend geändert, doch die Zuspitzung der Situation fand seit langem vor den Augen aller statt, vor allem den öffentlichen Versammlungen der Regierungspartei und was die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage anbelangt", heißt es in der Erklärung des „Zimbabwe Heads Of Christian Denominations“, der sich auch die katholische Bischofskonferenz des Landes anschließt. Die christlichen Religionsführer betonen, dass "ein brutale Politik des Ausschlusses, die zunehmende Instrumentalisierung ethnischer Identitäten im öffentlichen Diskurs, insbesondere in den Medien und bei öffentlichen Kundgebungen, hätte zu einer weiteren Spaltung geführt, die den Zusammenhalt unserer Gesellschaft bedrohen würde."
Abschließend bitten die christlichen Konfessionen um das Gebet und fordern eine Regierung der Nationalen Einheit, damit ein Dialog zwischen allen politischen und sozialen Komponenten des Landes stattfinden kann.
(L.M.) (Fides 17/11/2017)


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