AFRIKA/KENIA - Bischöfe: “Krise ist Gelegenheit für den konstruktiven Dialog über die Probleme des Landes”

Mittwoch, 18 Oktober 2017 politik   wahlen   bischöfe  

Nairobi (Fides) - “Die politische ist Gelegenheit für einen konstruktiven Dialog über die ungelösten Probleme unseres Landes”, so die Bischöfe Kenias in einer gemeinsamen Botschaft zur schwersten politischen und institutionellen Krise im Land seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom 27. Dezember 2007.
Die Erinnerung an den umstrittenen Sieg des damaligen Präsidenten Mwai Kibaki (vgl. Fides 7/1/2008) beeinflusst in ausschlaggebendem Maß die aktuelle Krise nach der Annullierung der Wahl vom vergangenen 8. August (vgl. Fides 1/9/2017).
Im Vorfeld der Neuwahl am kommenden 26. Oktober ist die Lage in Kenia erneut angespannt: “Die ununterbrochenen Unruhen im Zusammenhang mit der Wahl haben zu einer Zuspitzung der wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Menschen geführt”, beklagen die Bischöfe, “Unser Land ist unter politischen und ethnischen Gesichtspunkten zunehmend gespalten“, so die Bischöfe, die Studenten, wissen nie, ob ihre Prüfungen stattfinden und haben Angst, dass sie unterwegs auf Demonstranten stoßen. Bürger sind verängstigt, dass sie entlang der Demonstrationen von Tränengas getroffen werden und fürchten sich vor Gewalt und Plünderungen. Millionen Kenianer leiden unter der Dürre in unserem Land. Unsere Krankenpfleger und Mitarbeiter des Gesundheitswesens streiken und Patienten leiden unter den Folgen dieser Streiks, die Wirtschaftlage verschlechtert sich und gerät außer Kontrolle. Wir fordern die Beendigung der Gleichgültigkeit gegenüber den Problemen der Menschen”.
An Präsident Kenyatta und den Oppositionsführer Raila Odinga und ihre Verbündeten appellieren die Bischöfe mit der Bitte um Gesprächsbereitschaft. Odinga hat seine Kandidatur noch nicht wie angekündigt zurückgezogen (vgl. Fides 11/10/2017). Unterdessen trat die leitende Mitarbeiterin der Wahlkommission (IEBC), Roselyn Akombe, am heutigen 18. Oktober von ihrem Amt zurück und betonte in diesem Zusammenhang, dass die Kommission nicht in der Lage sei glaubwürdige Wahlen für den kommenden 26. Oktober zu garantieren.
Abschließend bitten die Bischöfe alle um das Gebet für den Frieden, das sie als “Waffen des guten Willens und der Nächstenliebe“ bezeichnen.
(L.M.) (Fides 18/10/2017)


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