ASIEN/TAIWAN - Weltkongress des Apostolates des Meeres: “Das Leben der Seeleute ist oft gefährlich und einsam“

Donnerstag, 5 Oktober 2017

Kaohsiung City (Fides) – Bis zum 7. Oktober tagt in Kaohsiung City der XXIV. Weltkongress des Apostolates des Meeres unter dem Motto: ‘Caught in the net’. “Hauptziel des Kongresses ist die Versammlung möglichst vieler aktiver Mitglieder, stellvertretend für das Apostolat des Meeres (AoS) in aller Welt, damit wir qualifizierte Stimmen hören und uns über die besten pastoralen Praktiken austauschen und die Mitarbeiter im Dienst unter den Seeleuten bestärken“, so der Präfekt des Dikastieriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, Kardinal Peter Turkson.
Bei der Eröffnung des Kongresses würdigte der Vizepräsident der Republik China auf Taiwan, Chen Chien-jen, im Namen der Regierung von Taiwan die Arbeit des AoS. Diese sei besonders wichtig, weil Seeleute und Fischer oft aus Entwicklungsländern kommen und nicht über die Notwendigen Mittel zum Schutz ihrer Rechte verfügen. Kardinal Turkson erinnerte in seiner Eröffnungsansprache daran, dass 38 Millionen Menschen im Fischfang arbeiten, davon 90% in kleinen industriellen Unternehmen, vorwiegend in Asien und Afrika. “Ausbeutung ist in diesem Sektor immer noch weit verbreitet, darunter auch Zwangsarbeit und Menschenhandel. Die Problematik spitzt sich dadurch zu, dass viele Fischereiboote über Monate oder Jahre auf dem Meer bleiben, weshalb die Fischer kaum auf den Missbrauch aufmerksam machen können”, so der Kardinal weiter. “Die Arbeit dieses Kongresses ist deshalb von wesentlicher Bedeutung, sowohl wenn es darum geht, das Leben der Seeleute richtig zu verstehen als auch um zu erörtern, wie diese von der Evangelisierungstätigkeit des Apostolats des Meeres profitieren können“. Bei der Arbeit sollen die Mitarbeiter des Apostolats des Meeres ihre Herkunftsländer auch dazu drängen, dass sie die Konvention über Fischfang, der Vereinten Nationen umsetzen.
“Am Kongress nimmt auch eine Delegation aus Indien mit rund sieben Priestern unter Leitung von Bischof Oswald Joseph Lewis von Jaipur teil”, so Pfarrer Ramses Baliarsingh, Delegierter des Hafens von Paradip in Odisha mit. “In Indien gibt es insgesamt 12 Häfen. Die insgesamt 252 am Kongress teilnehmenden Delegierten kommen aus 52 verschiedenen Ländern in aller Welt. Für mich ist es eine wichtige Chance, dass ich an diesem Weltkongress teilnehmen darf, denn ich werde mehr darüber erfahren, wie wir zum Wohl von Migranten, Flüchtlingen und Seeleuten arbeiten können” “Rund 90% des Welthandels wird über Schiffe abgewickelt und jedes Jahr kommen über 100.000 Schiffe in britische Häfen. Trotzdem ist das Leben der Seeleute oft gefährlich und einsam. Manchmal sind sie ein Jahr lang weg von zuhause, getrennt von ihre Familie und ihren Angehörigen, oft unter schwierigen Bedingungen. De Delegierte der Environmental Justice Foundation erläuterte die verheerenden Folgen des illegalen Fischfangs für die Fischer: viele arbeiten ohne Vertrag oder sie dürfen die Schiffe nicht verlassen, es kommt zu sexuellem Missbrauch und Gewalt bis hin zu Morden auf offener See. In diesem Zusammenhang dankte er für das Engagement des AoS in den Häfen in aller Welt für Gerechtigkeit und zum Schutz der Seeleute vor Gewalt“, so Pfarrer Ramses Baliarsingh abschließend.
(RB/AP) (Fides 5/10/2017)


Teilen: